Lobenberg: Schulen ist eine Parzelle, die auf fast reinem Jurakalk steht, es gibt kaum eine Erdauflage. Alte Reben. Die Trauben wurden nur zu 60% entrappt, 40% Ganztraubenanteil und nach 6-wöchiger Maischestandzeit abgepresst. Spontanvergoren und ausgebaut über 22 Monate in 20 % neuem Holz. Hans Peter Ziereisen vergärt diesen Wein spontan im geschlossenen Gärtank, denn er ist der Meinung, dass eine offene Maischegärung, wie sie häufig in Deutschland durchgeführt wird problematisch ist, da sie Aromen freisetzt, die er nicht mag, die Kirschfrucht wird eher erdbeerig. Man sollte in seinen Augen entweder geschlossen oder in sehr großen offenen Gärgebinden, wie im Burgund, vergären, weil die Gärtemperatur hier höher geht und man dann eine Burgunderaromatik bekommt. Diese deutsche Fruchtaromatik kommt häufig von zu niedrigen Gärtemperaturen. Schwarze Nase, viel Holunder und Schwarzkirsche, viel Eukalyptus, Brombeere, minzig-kühl wirkend, Kräuter der Provence und leichte Krautwürzigkeit. Die Rappen geben eine besondere Würze und etwas Frische. Der Mund ist deutlich wärmer als bei Talrain, man merkt einfach diesen Höhenunterschied, Schulen ist auf 300 Metern, Talrain auf 500 Metern gewachsen. Im Mund wärmer, mit mehr roter Frucht, süßer roter Kirsche, Sauerkirsche, Johannisbeere, etwas Kirsche, auch ein wenig Hagebutte. Viel Druck im butterweichen Tannin, feinziselierte Säure im enormen Schliff, das ist schon sehr stylisch, unglaublich elegant und hat sehr viel Tannin, aber seidiges, geschliffenes Tannin. Weniger Opulenz, etwas geradliniger, aber dennoch mit schöner Süße im kirschigen Kern, aber eben rassig und stylisch. 95+/100