Alegre Valganon: Rioja Blanco 2024

Alegre Valganon: Rioja Blanco 2024

2
Viura 85%, Garnacha Blanca 10%, diverse autochthone Reben 5%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2036
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
mineralisch
voll & rund
3
Lobenberg: 94/100
Parker zu 2023: 92/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rioja Blanco 2024

94
/100

Lobenberg: Das Weingut von Oscar Alegre und Eva Valganon liegt in Fonzaleche, einem der Dörfer im nordwestlichsten Teil der Rioja, schon fast in der Region Burgos gelegen. Oscar Alegre war zehn Jahre der Export Manager bei Alvaro Palacios und arbeitet nun für Telmo Rodriguez, Eva Valganon ist studierte Önologin. Alegre Valganon ist ihr kleines Familienprojekt. Wir haben hier im Norden komplexe Böden aus Sandstein, Lehm und Kalkstein. Das meiste in minimaler Auflage, aber mit maximalem Qualitätsansatz. Von Anfang an gab es hier hohe Punkte aller international anerkannten Kritiker. Der Rioja Blanco ist Rebsorten-technisch ganz klassisch, also immer über 80% Viura und der Rest Garnacha Blanca und andere autochthone Rebsorten. Das Flaschendesign (Vina Tondonia stand Pate?) und ebenso der Inhalt sind aber fernab vom modernen Rioja-Mainstream. Wir haben hier keinen überbordenden Holzeinfluss, sondern eine total spannende Fruchtanmutung. Alles spontan vergoren, zum Teil auf der Schale, deutliche Phenolik, das gibt Struktur zur Stütze der Frucht. Salzzitrone, Salzmandel, etwas Pistazie, feiner Rauch, etwas Bienenwachs, vielschichtig und charakterstark wie die richtig guten Weine aus der Viura werden können. Man denkt sofort an Tondonia Reserva und 20 Jahre Alterungspotenzial, toller feiner Bittermandelzug. Im Mund eine Salz-Implosion, wow, hat das Teil einen mineralischen Unterbau mit grandiosem, mundwässerndem Säurezug. Wieder die strukturgebende Schaligkeit, einen grandiosen Rahmen gebend. Auch hier viel Salzzitrone und Rauchmandel, Macadamia-Nuss, angetrocknete Quitte, insgesamt ist die Frucht aber eher zurückgenommen und die steinigen, salzigen Komponenten sind neben der Phenolik ganz vorne. Ein bisschen wie frische Austern mit einem Schuss Zitrone, nur viel trockener und griffiger mit strukturgebendem Bitterstoff im Mund. Schöne Länge, diese Rauchmandel-Salzkomponente zieht sich lange hintenraus, schiebt immer wieder nach und fordert den nächsten Schluck. Genialer weißer Rioja, mit dieser einmaligen Salzigkeit und mineralischen Würze, dazu diese leicht nussig-oxidativen Elemente, das ist einmalig. Erinnert fast ein bisschen an vulkanische Inselweine von den Kanaren, Azoren oder Santorini in dieser Art. Oder eben Tondonia, der Wein ist ein Wanderer zwischen den Welten und erheblich erwachsener als man erwartet. Wo sind die eingelegten Sardellen, wenn man sie braucht?! Oder der alte Manchego? Iberico ginge auch...fast groß!

Jahrgangsbericht

2024 startete mit viel Wasser ins Jahr, hervorragende Auffüllung aller Speicher. Das Frühjahr brachte immer noch Regen und manchmal Kühle, Verrieselung der Blüte und Kampf gegen Pilze. Das bedeutet insgesamt geringer Ertrag. Ein moderater Sommer war perfekt für ein frisches Ergebnis, im Spätsommer und Herbst folgten einige Regenfälle. Wer vor der zweiten Oktoberwoche mit den schweren Regenfällen alles gelesen hatte (ALLE Topwinzer lesen inzwischen spätestens Anfang Oktober) hatte ein superbes Ergebnis. Rassige, frische Weine wie 2021, Cool Climate, vibrierende Rotweine und aufregende Weißweine. 2024 ist bei den besten Winzern Spaniens ein großes Jahr wie 2021. Schlanker und kühler als das opulentere 2023, reifer und zugleich frischer als das überheiße und blockierte 2022, aufregender und vibrierender als 2018 bis 2020. In der Klasse sicher so groß wie 2016 und 2019, eher noch etwas spannender und schicker, wie gesagt mit sehr viel Parallelen zu 2021.

Verkostungsnotiz
92
/100

Parker zu 2023 über: Rioja Blanco

-- Parker zu 2023: The white 2023 Blanco was produced with 85% Viura, 10% Garnacha Blanca and 5% Tempranillo Blanco, which is the taste they have found works for them, without adding yeasts and putting the wine through malolactic fermentation and using some skin contact for the fermentation. They use grapes from eight vineyards, most of them from the Montes Obarenes, except a little bit from Remelluri. In 2022, a very warm and dry year with a tendency toward less acidity and higher pH, they decided to use less skin contact, perhaps 10%. They aged the wine in concrete, oak vats and 500-liter barrels, working the lees less and less as the élevage advances. Despite everything, it has a moderate 12.8% alcohol and a pH of 3.29, a clean and floral nose, with perhaps some hints of yellow fruit, and a tender and velvety palate with tasty flavors and a dry and chalky finish. 14,000 bottles produced. It was bottled in June 2024.

Mein Winzer

Alegre Valganon

Das Weingut von Oscar Alegre und Eva Valganon liegt in Fonzaleche, einem der Dörfer im nordwestlichsten Teil der Rioja, also schon fast in der Region Burgos.

Rioja Blanco 2024