Früh setzte Markowitsch auf biologische Bewirtschaftung, auf Präzision im Weinberg und auf eine klare, charakterstarke Stilistik. Was Gerhard sofort auffiel – und was ihn von vielen anderen unterschied –, war das enorme Potenzial des Carnuntums für kraftvolle, präzise Rotweine. Die kalk- und schotterreichen Böden, kombiniert mit pannonischer Wärme und kühlen Nächten, machen das Carnuntum zu einem natürlichen Hotspot für Blaufränkisch und tief strukturierte Cuvées, denn auch internationale Sorten wie Merlot und Cabernet wachsen hier hervorragend. Dieser Mut zur Klarheit, dieses frühe Bekenntnis zu Rotwein, ist bis heute einer der größten USPs des Hauses.
“How does the family divide up the work? Everyone is allowed and does everything. It’s spontaneous, wild, sometimes even loud and sometimes certainly tense, but that's a good thing. In any case, they have agreed on the winemaking.”
Die Weine besitzen Dichte, Kraft und Würze, bleiben aber stets von Frische und Energie getragen – niemals schwer, niemals überladen. Es geht nicht um maximale Konzentration, sondern um die Eigenart jeder Parzelle und die Fähigkeit, aus jeder Lage die präziseste, authentischste Interpretation herauszuarbeiten – insbesondere in Bezug auf die Cuvées. Markowitsch-Weine sind kraftvoll und strukturiert, zugleich aber stilvoll und ruhig in ihrer Ausstrahlung – eine Balance, die über Jahrzehnte hinweg zur unverkennbaren Handschrift des Betriebs geworden ist.
Blaufränkisch und mehr
Zweigelt, Blaufränkisch und internationale Sorten wie Merlot und Cabernet bilden die Grundlage für die wichtigsten Weine des Hauses. Besonders der Ried Rosenberg steht exemplarisch für die Tiefe und Eleganz des Sortiments: ein komplexer, dunkelfruchtiger Wein mit beeindruckender Struktur, längst das Aushängeschild des Guts. Und nur in außergewöhnlichen Jahren entsteht die ikonische Cuvée M1 – ein Wein mit internationalem Format und großer Strahlkraft.
Frischer Wind und neue Ideen
Parallel zur stilistischen Entwicklung wächst heute auch die nächste Generation heran. Johanna und Helene Markowitsch arbeiten Seite an Seite mit ihren Eltern und führen das Weingut gemeinsam weiter. Es ist kein klassischer Generationswechsel, sondern eine Weiterentwicklung im Gleichschritt: frischer Blick und neue Impulse treffen auf Erfahrung, Ruhe und Konsequenz. Diese Familienenergie spürt man unmittelbar in den Weinen. Ob es Projekte wie der »Mardonna« Rosé – Johanna Markowitschs Antwort auf Provence-Rosé – sind, oder die zunehmende Relevanz frischer, fein strukturierter Weißweine wie Chardonnay oder Grüner Veltliner.
”Markowitsch's wines are based on ripe, healthy, fleshy fruit that does not fade on the palate and does not deny its soil and climate origins but does not overshadow them either. The wines are dense, powerful and long-lasting, with always ripe tannins. Above all, however, they are worth drinking when mature, i.e., at 10 years of age or older.”
Rund 40 Hektar werden heute biologisch bewirtschaftet, selektiv gelesen und schonend im modernisierten Keller verarbeitet – mit einer Klarheit und Konsequenz, die das Fundament des Stils bilden. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen den Weg, doch das Weingut bleibt bodenständig: Die Qualität im Glas zählt, nicht das Prestige. Markowitsch steht für Rotwein in Höchstform, präzise Weißweine, für Familiengeist und für die moderne Identität des Carnuntums.


