Von Marc Dröfke

Eine Legende des Piemonts

Bruno Giacosa und Bruna Giacosa

Nebbiolo d’Alba Valmaggiore 2016

Die Trauben für diesen Wein kommen aus einer Lage die Bruna Giacosa erst kürzlich für zehn Jahre gepachtet hat. Valmaggiore liegt in der Appellation Roero, welche in den letzten zehn Jahren einen enormen Qualitätsschub erfahren hat. Die Weinbergarbeit sowie die Vinifizierung erfolgt durch das Team des Weingutes. Da sich die Lage aber nicht im eigenen Besitz befindet, erfolgt die Abfüllung unter dem Label »Casa Vinicola Bruno Giacosa«. Im gesamten Roero Gebiet sind die Böden von Sand dominiert (wie im Barbaresco Asili ebenfalls), was zu eleganten, duftigen Weinen führt. Ideal für den typischen Giacosa Stil.

In der Nase viel duftige, rote Frucht in Form von Himbeere, roter Sauerkirsche und ein wenig Walderdbeeren. Daneben finden sich die typischen Attribute eines Barolo wie Veilchen und etwas Rose. Im Mund zieht sich die rote Frucht in intensiver, aber nie aufdringlicher Form fort. Die Gerbstoffe sind präsent aber wunderbar geschliffen und weich (auch das ein Vorteil des sandigen Untergrundes). Wunderbare Balance im Finish. Dieser »einfache« Nebbiolo kann es sicherlich mit einigen Barolo aufnehmen. Ein toller Einstieg in die Welt des Nebbiol

Barbaresco Asili 2012

Asili gilt als vielleicht die eleganteste Lage im ganzen Barbaresco Gebiet und gilt definitiv als eine der besten überhaupt. In herausragenden Jahren, zaubert das Giacosa Team aus dem Asili einen Riserva, was in 2012 allerdings nicht der Fall war. Der Boden ist geprägt von Sand, was die Eleganz, die Finesse hervortreten lässt. Asili ist ein Wein, der sich bereits früh trinken lässt und nicht diese, für Nebbiolo typische, leichte Austerität aufweist. Die Giacosas besitzen einen eigenen Plot im Asili, weswegen die Abfüllung unter dem Domaine-Label »Azienda Agricola Falletto« erfolgt.

Der Barbaresco Asili 2012 präsentiert sich ungemein duftig in der Nase mit einer Wolke aus roter Frucht, Nelke, Zimt, Abrieb einer Orange, einem Hauch von edlem Holz sowie den typischen Rosenblättern. Trotz dieser sehr offenen Nase, schwebt dahinter eine weitere Dimension der Tiefe, die sich erst mit etwas mehr Reife vollständig zeigen wird. Am Gaumen fällt zunächst die hohe, super elegante und toll eingebundene Säure auf. Die Tannine sind Asili typisch ultra fein. Nichts ist spröde oder fällt aus der Reihe. Der Wein besitzt einen eher mittleren Körper und endet in einem langen, tiefen Finale. Ein sensationeller, stylischer und seidig schwebender Barbaresco. Ein Traum, der sich mit Hochgenuss trinken lässt. Die perfekte Begleitung zur kurzgebratenen Entenbrust.

Bruno Giacosa

Das Leben des Bruno Giacosa

Giacosa Weinkeller Fässer

Traditionalist? Innovator!

Weinfelder Giacosa

Die letzten Jahre

Bruno Giacosa holte im Jahre 1992 einen Mann namens Dante Scaglione in sein Team, der sich bereits seit einigen Jahren mit der technischen Analyse der Giacosa Weine in einem naheliegenden Labor beschäftigte. Er wurde zu einer festen Größe im Weingut und übernahm zunehmend die Aufgabe des Weinmachers. Er war sicherlich mit für die herausragenden Weine der späten 90ger und frühen 2000er verantwortlich. Scaglione verließ das Weingut im Jahre 2008, kehrte aber im Jahr 2011 als Mitarbeiter und Berater zurück.Entscheider, welche Weine auf die Flasche kommen, war aber immer Bruno Giacosa. Und so wurde im Jahr 2006, ein Jahr in dem Bruno Giacosa aus gesundheitlichen Gründen gehandikapt war, kein Barolo gefüllt. Ihm gefielen die Weine schlichtweg nicht. Diese Kompromisslosigkeit ist bis zum heutigen Tag das Fundament auf dem die Qualität der Weine von Bruno Giacosa fußt.

Seine Tochter Bruna ist nun schon seit vielen Jahren im Weingut involviert und führt es nach dem Tod ihres Vaters fort. Auch unter ihrer Führung wird die Azienda zu einem Fixpunkt im Piemont gehören.

Bruno und Bruna Giacosa

Die Weine

Nebbiolo d’Alba Valmaggiore 2016

Barbaresco Asili 2012

Barolo Riserva Falletto Vigna Le Rocche 2011

Marc Dröfke

Marc Dröfke

Wein ist für Marc ein Hobby, das er allerdings mehr als ambitioniert betreibt. Woher der Wein dabei genau kommt, ist nicht so wichtig. Er sollte nur seine Herkunft nicht verleugnen. Nebenbei schreibt Marc noch für Originalverkorkt.de.

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