Francis Egly zählt heute neben Selosse, Agrapart und Co. zu den Superstars der Champagne. Direkt nach Übernahme der Geschicke 1982 begann er seine Champagner selbst auszubauen und abzufüllen. Heute umfasst die Domaine 12 Hektar, davon alleine acht im Pinot Noir-Mekka Ambonnay Grand Cru, auch der Rest verteilt sich über Spitzen-Orte: Bouzy, Verzenay und Vrigny. Wie die Ortsnamen bereits anklingen lassen, ist das Steckenpferd von Francis Egly der Pinot Noir. Nur circa 30 % der Reben sind Chardonnay und in Vrigny steht Pinot Meunier. Es gibt nur wenige Winzer in der Champagne, die so besessen im Weinberg und Keller arbeiten wie er. Seit den 1990er-Jahren werden hier schon die Grundweine in Holzfässern aus dem Burgund ausgebaut, noch immer werden bis zu 15 % davon jedes Jahr erneuert, es gibt also immer einen kleinen Anteil Neuholz in den Weinen. Die Arbeit im Außenbetrieb ist akribisch und biodynamisch. Egly war einer der Vorreiter bezüglich Terroirausdruck und Lagentypizität in der Champagne, bis heute wird parzellengenau vinifiziert und dann cuvetiert. Ein wahnsinniger Aufwand, für den der Keller über die letzten Jahrzehnte stetig erweitert werden musste. Ohnehin fließt ein Großteil der Einkünfte des Hauses auf direktem Wege wieder in die Weinberge und die Verfeinerung der Kellerarbeit, anders ist der kometenhafte Aufstieg zu einem der feinsten Erzeuger der Region auch nicht zu stemmen.