Es sind große Fußstapfen, in die Maxime Cheurlin-Noellat treten musste, denn die Domaine ist eine der renommiertesten der Côte de Nuits. Umso erstaunlicher, dass er dem Anspruch nicht nur gerecht wurde, sondern von Anfang an seine ganz eigene Handschrift entwickelte. Schon in seinen ersten Jahren hatte er die bekannten Weinjournalisten wie William Kelley und Neal Martin als Fans.
Die Domaine wurde von Georges Noellat gegründet, dem Neffen des berühmten Charles Noellat. In den Gründungsjahren arbeitete Noellat eng mit großen Negociants wie Jadot oder Drouhin zusammen und verkaufte ihnen einen guten Teil seiner Produktion. Maxime ist Georges Noellats Enkel und seit seiner Übernahme in 2010 fokussiert er sich vollständig auf eigene Abfüllungen und hat die Zusammenarbeit mit Negociants beendet. Damit begann der wirkliche Aufstieg dieser kleinen Boutique-Domaine.
Die Domaine ist nur rund sechs Hektar klein, umfasst aber einige der feinsten Parzellen rund um Vosne-Romanée und Nuits-Saint-Georges. Sie produzieren einen Vosne auf Dorfebene sowie mehrere Premier Crus – darunter die spektakulären und sehr raren Hochlagen wie »Les Beaux Monts«, »Les Petits Monts« und die Nachbarlage des Grand Cru La Tâche, den Premier Cru »Les Chaumes«.Das Weingut besitzt auch Anteile an den benachbarten Grand-Cru-Weinbergen Echezeaux und Grands Echezeaux in Flagey. Auch in Nuits ist die Domaine mit »Les Boudots« und »Les Cras« nur vom Feinsten bestückt. Darüber hinaus hat Maxime Cheurlin-Noellat langfristige Pachtverträge abgeschlossen, um das unter seinem persönlichen Namen laufende Negoce-Business mit sehr hochwertigen Parzellen auszustatten – wie im Clos de Vougeot, in Chambolle oder Chassagne in Weiß.
Der Stil von Noellat ist ein bisschen mit dem der Familie Grivot vergleichbar. Das heißt eher spät gelesen für geschmeidige, üppige Trauben mit sehr feinem Tannin. Nach der Handlese und dem händischen Selektieren bekommen die Trauben eine Kaltmazeration, wie bei Grivot, bevor es zur Spontangärung geht. Der Ausbau dauert in der Regel um die 18 Monate, wobei vor der Abfüllung nochmal für einige Monate in Edelstahltanks cuvetiert wird. Bei den Villages ist Maxime sparsam mit dem Neuholz, für die Crus geht er auf um die 50 Prozent heute. Seine dichten, reichen Weine brauchen diese Bühne allerdings auch. Sie sind nie zu holzbetont, sondern fressen es mit ihrer Intensität einfach auf.