Inhalte werden geladen - Weinglas Animation

Im Portrait

Weingut Eva Fricke

Eva Fricke Weinberge

Eva Fricke wollte eigentlich eher im Bier-Business Fuß fassen. Wäre ja auch naheliegender gewesen, denn die gebürtige Norddeutsche ist zwischen Bremen und Oldenburg aufgewachsen. Doch es kam anders… auch dank des Bremer Weinhändlers Hermann Segnitz, einem Bekannten ihrer Mutter, der ihr nach der Schule ein Praktikum bei Schloss Johannisberg verschaffte. So kam sie in den Rheingau – und zum Weinmachen. Es folgten ein Weinbau-Studium in Geisenheim sowie Stationen in Südafrika, Australien, Italien, Frankreich und in Spanien, bei niemand geringerem als Peter Sisseck auf Pingus um die Jahrtausendwende, der damals schon biodynamisch arbeitete. Schließlich kam Eva zurück in den Rheingau und landete über einen kurzen Stint bei J.B. Becker als Betriebsleiterin bei Leitz in Geisenheim. Da legte sie den Grundstein für die Gründung ihres eigenen Betriebes im Jahr 2006. Was mit gerade einmal einem Hektar im Nebenerwerb begann, führte zu einem beispiellosen Aufstieg zu einem der gefeiertsten Weingüter des Rheingaus.

Weinberge Eva Fricke

Heute bewirtschaftet Eva Fricke Spitzenlagen von Lorch – darunter Lorcher Schlossberg, Lorchhäuser Seligmacher und ihre Parade-Lage Krone – sowie im mittleren Rheingau rund um Eltville, Kiedrich und Hattenheim. Seit 2019 gehören auch die letzten zwei Hektar des legendären Schloss Eltz in Eltville zu ihrem Portfolio.

Weinherstellung mit biologisch-nachhaltigem Anbau war von Anfang an meine feste Absicht. 

Seit Jahrgang 2016 sind Frickes Weinberge großteils biologisch zertifiziert, jedoch gilt das nicht immer für alle Weine. Denn ab und an kommt eine neue Parzelle hinzu, die dann erst den dreijährigen Prozess durchlaufen muss, wenn sie nicht vorher schon Bio war.

Gestein Eva Fricke

Eva Frickes Handschrift ist klar, schnörkellos und äußerst präzise. Sie steht für einen kompromisslos-salzigen Mineralausdruck, der unverfälscht und pur auf die Flasche kommt. Ein vor zwanzig Jahren erfrischend anderer Ansatz im Rheingau, als viele Weine etwas undefiniert und restsüß daherkamen. Bis heute haben Eva Frickes Weine mehr Pikanz und Kick als viele andere Rheingau-Rieslinge. Theresa Breuer oder Achim von Oetinger sind stilistisch vergleichbar mit ihrem glasklaren Terroirausdruck.

Das Staunen gilt weniger den zuverlässig guten Einzellagenweinen als vielmehr den Ortsweinen, die eine nie dagewesene Kraft und Ausdrucksstärke besitzen. Sie müssen sich vor den Großen Gewächsen des Rheingaus nicht verstecken, denn diese Weine sind alles andere als klein.

Ihre Weine zählen nicht ohne Grund zu den höchstbewerteten Deutschlands – und das geht schon bei der Basis los. Und als wären ihre trockenen Weine nicht schon spektakulär genug, beweist Eva auch ein unglaublich gutes Händchen bei den edelsüßen Weinen, die neben Kühn und Weil zu den allergrößten des Rheingaus zählen. Eva Fricke ist eine beeindruckende Frau, die bewiesen hat, was mit makellosem Handwerk, Fleiß und einer klaren Vision möglich ist, selbst in einer historischen Riesling-Region, die sicher nicht zu den dynamischsten der 2000er Jahre zählt.