Lobenberg: Die Ried Ulm ist ein sehr steiler Südhang am östlichen Teil des Nussbergs, direkt an der Donau gelegen. Sehr kalkhaltiger Muschelkalk, sowie massiver Kalkstein im Untergrund prägen die Böden hier. Dieser Teil des Nussbergs war ganz eindeutig mal ein urzeitliches Korallenriff, hier findet man auch heute noch viele Muscheln und andere versteinerte Meeresbewohner. Der Weinberg wird seit 2008 biodynamisch bewirtschaftet. Der gemischte Satz besteht aus neun verschiedenen Rebsorten – Weißburgunder, Neuburger, Welschriesling, Grüner Veltliner, Silvaner, Zierfandler, Rotgipfler, Traminer und Riesling. Alle Sorten zusammen per Hand gelesen und selektiert, nur zu 100% gesundes Lesegut kommt infrage, Fritz Wieninger möchte hier keine Botrytis drin haben. Nach dreistündiger Maischestandzeit wird sehr schonend abgepresst und zu 75% im Edelstahl, sowie zu 25% im großen, gebrauchten Holz spontan vergoren. Sehr kühl und geradlinig schon in der Nase. Helles Gestein, nasser Kreidefels, Gesteinsmehl, etwas Feuerstein. Viel reduktive Spannung. Zwar insgesamt noch verschlossen und kompakt, aber total energiegeladen. Jetzt nach etwas Zeit in der Karaffe kommen gelbe und grüne Zitrusnoten dazu; Kaffirlimette, reife gelbe Zitronen, Grapefruit und auch Zitronengras. Brioche mit gegrillter Ananas, dazu noch leicht grünlich-exotische Nuancen von Mango und Papaya. Sehr spannendes und komplexes Nasenbild. Am Gaumen stoffig und konzentriert, körperreich, feiner Mix aus saftiger Frucht, präziser Mineralität und kerniger Säure. Saftige Exotik mit leicht grünlicher Untermalung, viel Frische und kühler Kräutrigkeit. Immer wieder Druck aufbauend, sehr nachhaltige, feinblättrige Salzigkeit, geschliffene Tannine. Sehr gute Länge mit ultraklarer Mineralität, aromatischer Tiefe und Komplexität. Ein eleganter und nachhaltig beeindruckender Wiener Gemischter Satz auf Top-Cru-Niveau. 96/100