Petit Manou - Médoc 2023

Petit Manou - Médoc 2023

Zum Winzer

93–94
100
2
Merlot 85%, Cabernet Sauvignon 11%, Cabernet Franc 2,5%, Petit Verdot 1,5%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2043
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 93–94/100
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Petit Manou - Médoc 2023

93–94
/100

Lobenberg: Der Zweitwein von Clos Manou. 85 Prozent Merlot, 11 Prozent Cabernet Sauvignon, 2,5 Prozent Cabernet Franc und 1,5 Prozent Petit Verdot. Der Alkoholgehalt liegt bei 13,9 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,68, die Säure bei 3,6. Es gibt 50.000 Flaschen von diesem Wein. Die Reben für den Zweitwein sind rund 40 Jahre alt und sind mit 10.000 Stöcken pro Hektar gepflanzt. Die Merlot-Lese fand zwischen dem 14. und dem 23. September statt, also noch vor dem kurzen Regen. Die Cabernet wurde bis zum 3. Oktober geerntet. Der Wein wird sieben Monate spontan im Beton fermentiert und später 12 Monate im einjährigen Barrique ausgebaut. Die Nase des 2023er ist eindeutig von Merlot geprägt. Wunderschöne reiche, warme Pflaume und weiche schwarze Kirsche, dazu ein Hauch Maulbeere. Für einen nördlichen Haut-Médoc fast schon einen Touch Saint-Émilion und Pomerol ausstrahlend. Ein kleiner Hauch Holz darunter – insgesamt ein hoher Charmefaktor! Der Mund ist so fein in der Frucht, aber gleichzeitig auch dicht und rassig. Der kleine Anteil Cabernet schlägt dennoch durch und bringt Spannung in den Wein. Er steht lang am Gaumen und zeigt tolle Mineralität. Ein schicker, hochklassiger, kleiner Médoc! *** Das kleine Weingut Clos Manou liegt im äußersten Norden des gesamten Médoc-Gebiets, weit nördlich von Saint Estèphe. Der Nachbar ist Chateau Haut Maurac. Auch Château Carmenere liegt nicht weit entfernt. Clos Manou wird vom Besitzer Stéphane Dief persönlich bearbeitet. Zwar in einer nicht zertifizierten, aber extrem biologischen Weinbergsbearbeitung, mit winzigen Erträgen. Dichtpflanzung von über 10.000 Stöcke pro Hektar. Ertrag pro Pflanze unter 500 Gramm, winzige Träubchen, sehr tief und nahe am Stamm. Bei 10.000 Stöcken nur 40 Hektoliter pro Hektar, da bleibt nicht viel pro Stock. Wenn man die Arbeit im Keller sieht, die Stephan durchführt, wird einem schwindelig ob dieses wahnsinnigen Einsatzes. Er hat spezielle Rütteltische zur Entrappung, inzwischen sogar optische Laser-Nachsortierung der Trauben. Ausgebaut wird im Barrique und in Ton- und Betonamphoren. Er macht auch einen Zweit- und einen Drittwein. In den Erstwein geht also nur das allerbeste Material. Hier wird nichts unversucht gelassen. Stéphane ist ein echter Fanatiker der Qualität. Und wäre es nicht Haut-Médoc, sondern Pauillac, wären seine Weine, zusammen mit Pontet-Canet, immer im 100-Euro-Bereich. Das ist seit vielen, vielen Jahren großes Kino und wird auf Grund der Randlage und zahlreicher »nur Etikettentrinker« total unterbewertet. Clos Manou kann man seit den Jahren 09, 10 und vielleicht schon ab 05 nicht mehr mit den normalen Vergleichsmaßstäben des Médoc und Haut Médoc werten. Wer schon mal auf dem Château war, wer gesehen hat wie in dieser Dichtbepflanzung mit den winzigsten Erträgen pro Stock einfach diese extrem feinen Finesseweine gewonnen werden, die gleichzeitig diese irre Spannung aufweisen, der nimmt Abschied von der Klassifikation von Bordeaux. Es geht nämlich am Ende nicht um alteigesessene große Namen, es geht um Rebbestand, es geht um Terroir, das seit der Hinwendung zum mediterranen Klima hier im nördlichen Médoc einfach perfekt geeignet ist. Es geht um die Böden, es geht um die Arbeit.

Jahrgangsbericht

Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!

Mein Winzer

Clos Manou

Stephane Dief ist ein besessener Winzer. Das muss man wissen, sonst kann man seinen rasanten Aufstieg in nur 20 Jahren nicht verstehen. Zusammen mit seiner akribisch arbeitenden Frau Francoise haben die zwei sich aus dem Nichts ein Vorzeigeweingut von 16 Hektar in ihrem Geburtsort Saint Christoly du...

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