Cotes du Ventoux Nature sans soufre 2022

Domaine de Fondreche: Cotes du Ventoux Nature sans soufre 2022

BIO

Zum Winzer

90
100
2
Grenache 30%, Mourvedre 30%, Syrah 30%, Cinsault 10%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2029
Verpackt in: 12er
9
niedrige Säure
naturbelassen
fruchtbetont
3
Lobenberg: 90/100
Tulipe Rouge: 90/100
6
Frankreich, Rhone, Cotes du Ventoux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Ventoux Nature sans soufre 2022

90
/100

Lobenberg: 2022 war heiß und trocken mit kerngesunden Trauben, perfekt um einen Wein ohne Schwefelzusatz zu erzeugen. Hohe Reife ohne gekocht zu wirken und eine in der Jugend angenehm trinkige Frische, von der niemand so genau sagen kann wo sie eigentlich herkommt, zeichnen den Jahrgang aus. Die Säure ist moderat, aber nicht zu tief, sie hält die 2022 noch immer gut vom Breitwerden ab. Dieser Wein besteht zu je 30% Grenache, Syrah, Mourvedre und zu 10% aus Cinsault für die Frische. Es sind spezielle Reben der Domaine auf sandigen Böden um leichtere Weine zu erzeugen. Die Besonderheit ist, dass der Wein komplett im rohen Beton vergoren, aber danach auch komplett im Beton ausgebaut wird. Der Wein sieht niemals Holz und wird während der Fermentation und auch danach nie abgepresst, also ein freilaufender Saft um hier ganz leichte Weine mit wenig Schalenkontakt und wenig Phenolik zu haben. Volle Frucht, und der Clou ist, der Wein hat niemals, inklusive Abfüllung und Abstich, Schwefel gesehen. Ein zu 100% garantiert schwefelfreier Wein, der dennoch stabil ist, was ihn zu einem riesigen Exportschlager macht. Sebastien hat diesen Wein seit über zehn Jahren im Programm und inzwischen so viel Erfahrung, dass er dies garantieren kann. Der Wein ist für Jahre stabil und eben komplett schwefelfrei. Obwohl der Wein kein Holz gesehen hat, ist die Nase sehr rauchig. Die Syrah dominiert, tolle dunkle Schattenmorelle zeigend, dann kommt die Mourvedre mit der reifen dunklen Zwetschge, Amarenakirsche, ziemlich üppig daherkommend. Natürlich müssen wir dazu sagen, dass dieser leichteste Wein des Hauses dennoch eine ziemliche Fruchtbrumme ist. Hohe Intensität, aber eben kein Holz, keine Extraktion, sehr natürlich auch in seiner Fruchtigkeit. So schmeckt Syrah, Mourvedre und Grenache, wobei Mourvedre und Syrah ganz klar die Dominante sind. Eine tolle Intensität. Kein großer Wein. Der normale Domaine de Fondreche mit seinen aus meiner Sicht etwas hochwertigeren Böden, gibt deutlich mehr Substanz und Struktur und Kraft. Aber dieser Wein trinkt sich so unglaublich unkompliziert und beeindruckt dennoch jeden. Everybodys darling in voller Frucht mit einer gewissen Üppigkeit, dabei zucker- und schwefelfrei. Das ist für bestimmte Einsatzzwecke und sicherlich auch speziell für Menschen mit einer hohen Sensibilität eine richtig grandiose Alternative. Es gibt fast nur 100%ige Freunde oder Gegner dieses Weines. Eine Bereicherung allemal, zumal er auch gastronomisch sicherlich perfekt einsetzbar ist. 90/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Domaine de Fondrèche

Der Berg Ventoux ragt wie ein Riese über die schöne Landschaft der Provence heraus. Hier werden Weine produziert, die in ihrer Struktur dem benachbarten Cotes du Rhone sehr ähnlich sind, jedoch mit viel mehr Schmelz und samtigem Volumen. Die Weine des jungen Sebastien Vincenti sind in kurzer Zeit...

Cotes du Ventoux Nature sans soufre 2022