Quintodecimo: Giallo D'Arles 2022

Lobenberg: Die Trauben kommen aus einer beeindruckenden Lage auf 450 Höhenmetern auf kalkreichen Tonböden. Nach der sorgfältigen Handlese in kleine Kisten, werden die Trauben mit samt der Stiele langsam und schonend abgepresst. Die Gärung erfolgt zu 70 Prozent im Stahltank und zu 30 Prozent in neuen Eichenfässern, wo er anschließend acht Monate lang auf der Feinhefe ausgebaut wird. Die zarte zitronengelbe Farbe täuscht, denn dieser Greco hat ordentlich Druck drauf. Zwar ist der Wein an der Nase im ersten Moment eher zurückhaltend, aber mit etwas Luft legt er los. Erst duftig, würzig mit Minze, Melisse, Lindenblüten, Thymian und weißen Obstblüten. Dann tritt die gelbe Frucht aufs Gas. Pfirsich, Quitte, gelber Apfel, Grapefruitschale, Bittermandel und sogar ein Hauch Exotic. Im dritten Gang legt die Mineralik mit intensivem, dezent rauchigem Gesteinsmehl los. Im Mund ist das sogar purer Stein! Wow, eine derart krasse Mineralik und Intensität gibt es ganz selten. Die Dichte und Textur auf der Zunge ist einfach phänomenal. Der Wein gleitet cremig über die Zunge, hat aber eher eine Haptik, die an Rotwein erinnert – das macht ihn zu einem grandiosen Partner für allerlei mediterrane Gerichte, auch vor Gegrilltem und hellen Fleischgerichten macht dieser Wein nicht halt. Erfrischend bittere Kräuter mit Zitronenschale, Zitronenmelisse. Unglaublich gut, das next Level. Der beste und ausdrucksstärkste Greco, der mir je ins Glas kam und ein Paradebeispiel dafür, was mit dieser Rebsorte möglich ist! 97/100