Riesling Enkircher Batterieberg Monopol Große Lage 2022

Immich-Batterieberg: Riesling Enkircher Batterieberg Monopol Große Lage 2022

Zum Winzer

98+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2052
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
voll & rund
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 98+/100
Suckling: 98/100
Parker: 96+/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Enkircher Batterieberg Monopol Große Lage 2022

98+
/100

Lobenberg: Der Batterieberg ist karger, härter und trockener von der Bodenstruktur als die Enkircher Ellergrub. Überwiegend grauer Schiefer. 80 Jahre alte, wurzelechte Reben. Sehr feine, elegante Frucht, in sich gekehrt und ruhig. Herrliche gelbe Pfirsichfrucht, Marille, süße und auch grüne Mandarine, Orangenabrieb. Auch Sternfrucht und eine leicht pfeffrige Schärfe, die den dunklen Schiefercharakter noch verstärkt. Brillante Mineralik, dicht und rauchig. Herzlich Willkommen im Schiefergestein, so pur und steinig, mit beeindruckender Struktur aus dunkelwürzigem Gestein. Der Wein braucht viel Luft, wird dann immer dichter und abwechselnd man dunkler, würziger und heller, duftiger in seiner Aromatik. Auch weiße Blüten und Veilchen, ein Hauch herber Waldhonig. Die Frucht zeigt sich nur in Nuancen momentan, der Wein ist eher ein in sich verwobenes Gesamtpaket. Ein konzentrierter Strahl aus gelben Blüten, Muschelschalen, Meersalz, Kräutern und hellem Gestein. Kristallin und hochfein mit immenser Tiefe. Sehr viel Zitronengras und süße Agrumen. Der Batterieberg zeigt dem Genießer, dass er noch einige Geheimnisse hat, die er erst mit einigen Jahren der Reife preisgeben wird. Ein Moselriesling, der klar burgundische Anklänge hat in seiner Art und seiner Textur. Säure, Mineralität, Rieslingfrucht, Süße, Kräuter, alles vereint sich bei Immich zu diesem gastronomischen Nachdruck, der fraglos nach Zeit, Luft und einem ausgiebigen Mahl als Partner verlangt. Das ist schon sehr einzigartig, aber grandios. Riesiges Alterungspotenzial und ein genialer Begleiter zur feinen Käseauswahl. 98+/100

Jahrgangsbericht

All in all der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen! An Vorurteilen gegenüber solchen Witterungsverhältnissen mangelt es uns als weinbauliche Nord-Nation ja nicht. Von den Winzern hatten wir aber schon einiges Erfreuliches gehört. Mit ein klein wenig gesunder Skepsis, aber gewaltiger Vorfreude starteten wir direkt nach der ProWein in unsere vierwöchige Verkostungsreise durch Deutschland. Schon wieder ein Rekordsommer also. Da geht das Kopfkino los. Wird ein Tim Fröhlich vor uns sitzen, der mit kaltschweißiger Stirn erstmals zugeben muss, dass die Star Wars-Ära endgültig vorbei ist? Keine surrenden Laserschwerter in den Fässern?! Knackt der immer trockener werdender Oliver Haag mit seiner Juffer-Sonnenuhr den historischen Brauneberger Alkoholrekord? Und wann wird Konrad Salwey wohl geerntet haben – Ende Juli? Wir waren ja auf alles gefasst. Doch dann glitzern die ersten Weine im Glas: fein, leichtfüßig, harmonisch, zugänglich und …elegant! 12% Alkohol! Wow!! Das glaubt einem ja keiner, der es nicht selbst auf der Zunge hatte. Der Jahrgang zeigt – bei den von uns verkosteten Weingütern, anders als etwa 2003 und 2018 – im Jungstadium kaum Anzeichen eines extremen Hitzejahres. Verblüffend. Mit der fortschreitenden Mediterranisierung der klimatischen Verhältnisse geht die Schere zwischen progressivem Weinbau und den geeignetsten Standorten und allem anderen immer weiter auseinander. Wir sehen das von Frankreich über Italien, Spanien und eben auch in Deutschland. Jeder hat mit sich ungeahnt rasch verändernden Bedingungen zu kämpfen. Doch wer im An- und Ausbau nicht vor 10 Jahren stehengeblieben ist, der beherrscht – fraglos mit teils immensem Arbeitseinsatz und Commitment – selbst solche dramatischen Trockenphasen und massive UV-Intensität. Fakt ist aber auch, dass die deutschen Top-Winzer in kaum einem Jahrgang zuletzt so viel abgestuft haben, so penibel waren in ihrer Traubenselektion und so hart mit der Auswahl der Gebinde bei der Cuvetierung. Lange wurde nicht mehr so viel Wein im Fass wegverkauft, gerade auch aus den jüngeren Rebanlagen und ultratrockenen Standorten. So selektiv wie die Winzer sollten auch wir Weintrinker mit dem Jahrgang sein. Wer sich auf Top-Lagen, Top-Weinbau und Top-Betriebe fokussiert, wird ein Füllhorn an atemberaubend guten, wunderbar eleganten Weinen finden. 2022 ist kein Jahr zum wahllosen Draufloskaufen. Denn von Bordeaux über die Rhône bis nach Deutschland sind sich Winzer in einem einig: einfach war der Jahrgang nicht. Trotz Jahrhundertsommer wurden mitnichten aus jedem Weinberg einheitlich große Qualitäten geerntet. Denn in 2022 ist durch die paradoxe Transparenz der Weine ein faszinierend klares geschmackliches Abbild der Terroirs zu erkennen – und damit auch der feinsten klimatischen Unterschiede. Rebalter, lokale Regenmengen, Wasserhaltefähigkeit, Bewirtschaftung, Laubarbeit, Erntezeitpunkt. Diese Details zählen in einem so extremen Jahr wie 2022 noch mehr als sonst. Denn selbst die kleinsten Fehlentscheidungen oder Defizite der Standorte werden von den Weinen kanalisiert. Der Jahrgang mag auf den ersten Blick nicht so durch die Bank makellos strahlen wie es vielleicht ein 2019 tat oder so mitreißend rassig wie 2021 aus dem Glas kommen. Wir sind eher bei eleganter Frucht ohne Üppigkeit, bei sehr balanciertem, reifem Säurespiel und Zugänglichkeit wie sie auch die schicken Jahre 2020, 2017 oder 2012 hatten. In der Spitze versprechen manche 2022er auf Augenhöhe mit den genannten zu sein – und zeigen Potenzial womöglich sogar darüber hinauszuwachsen. Einige Weine sind berauschend gut. Was für ein unendlich feiner, kühler, kraftvoller Morstein bei Wittmann, Christmanns Hammer-Idig, ein superintensives Ungeheuer bei Bürklin, ungeahnt tänzerisch-leichtfüßige, brillante Kabinette von Saar und Mosel, eine superbe Kollektion bei Luckerts, eine Juffer-Sonnenuhr bei Haag, die keinen Alkoholrekord bricht, sondern mit feingliedrigem Zug glänzt und ganz große Klasse auch bei Loewen. Es gibt so viel Grandioses zu entdecken in diesem Jahr und ich denke auch Weltklasse war drin. Weil der Jahrgang sich regional so unterschiedlich präsentieren kann, habe ich mich entschlossen kleine Abrisse der Regionen zu skizzieren. Genauere Details finden Sie in den neuen Verkostungsnotizen. Tauchen wir also ein ins heterogene, faszinierende, verführerische und teils so überraschend feine 2022, das viele Anklänge von 1999 (trockener Sommer, Regen im September), der Köstlichkeit von 2009 und dem ebenfalls verblüffend delikaten 2020 hat.

98
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Suckling über: Riesling Enkircher Batterieberg Monopol Große Lage

-- Suckling: Although this is still very youthful, the ripe Amalfi lemon aroma leaps out of the glass at you! Electric vitality and a very exciting interplay of slatey minerality with delicate grape sweetness and racy acidity. Dances its way over your palate and off towards an almost infinitely distant vanishing point. Limited production which is due to producing less than 20 hectoliters per hectare and the small size of this monopol site. From organically grown grapes. Drink or hold. 98/100

96+
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Parker über: Riesling Enkircher Batterieberg Monopol Große Lage

-- Parker: The 2022 Batterieberg is pure, very intense and saline on the precise nose that reveals ripe and concentrated fruit aromas intermingled with iodine and spicy notes. Rich and elegant on the palate, this is a generous and round, not fully dry but saline, finely tannic and substantial Riesling with persistent salinity and finesse. This is a highly refined Riesling in the old Auslese dimension: not fully dry but fully rich and refined, with a crystalline and saline finish that is very long and complex. 11.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted in November 2023. 96+/100

Mein Winzer

Immich-Batterieberg

Gernot Kollmann, den winzerischen Kopf hinter Immich-Batterieberg, kennt in der Weinszene fast jeder, denn er ist einer der besten und erfahrensten Winemaker der Mosel. Auf Immich-Batterieberg, einem der ältesten Weingüter der Region, hat er eine würdige Werkhalle seine großen Weine zu schmieden.

Riesling Enkircher Batterieberg Monopol Große Lage 2022