Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs 2021

Franz Keller: Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs 2021

VDP

Limitiert

Zum Winzer

98+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2049
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 98+/100
Lobenberg in Wiesbaden: 97/100
Vinum: 95/100
Suckling: 94/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs 2021

98+
/100

Lobenberg: Hier im Eichberg stehen 25 Jahre alte, burgundische Pinot-Noir-Klone, auf schwarzem Vulkangestein namens Tephrit. Aufgrund des Terroirs, aber auch aufgrund der Burgunder-Klone und der 35 Prozent mitvergorenen Rappen, haben wir mit diesem Wein den massivsten Kracher im Glas. Spontan im großen Holzgärständer vergoren. Im Mittelbau gibt es zwei Spätburgunder GGs bei Keller, den Kirchberg und den Eichberg. Der Eichberg hat eine ganz eigene, faszinierende Stilistik, er zeigt sich oft dunkelwürzig, sehr vulkanisch geprägt, herb und ein bisschen rauchig. Er ist immer druckvoller und intensiver, das sehe ich auch 2021 so, aber die Frische, diese ultra-cleane, süß-saure Kirschfrucht mit violetten Einschlägen, Blaubeere, Veilchen, Schwarzkirsche. Total fein und geschliffen. Wo 2020 konzentriert und dicht war, ist 2021 jetzt quasi die Ballerina-Version. Aber eher Ballerina mit Boxhandschuhen, denn das hat auch eine Wucht, eine innere Kraft, immense Tiefe und großartige Vibration. Tief, mineralisch, salzig, erdig, herbsaftig, mit satten Tanninmassen, samtig und fest zupackend. Eine blaufruchtige Orgie, alle Regler nach rechts, auch in Sachen Power und Dramatik. 98+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

97
/100

Lobenberg in Wiesbaden über: Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs

-- Lobenberg in Wiesbaden: Eichberg ist etwas positiv rustikaler. Kirsche, Stein, Krautwürze und Hedonismus. Feiner leckerer Stoff. 97/100

95
/100

Vinum über: Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs

-- Vinum: In der Nase Zwetschge, feine Gewürznoten, Lorbeer, Salbei, Wacholder, Piment, ein Hauch Rindssuppe, am Gaumen saftig, noch unentwickelt, die würzigen Noten bestätigen sich, etwas dunkle Schokolade im Vordergrund. Guter Säurebiss, saftig, mit durchaus präsenter Tanninstruktur und leicht spürbarem Alkohol, bleibt lang am Gaumen. 95/100

94
/100

Suckling über: Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs

-- Suckling: Expressive and subtle in spite of the impressive concentration on the cool, medium-bodied palate. Lots of finesse in a very Burgundian manner. This is youthful and has the structure to age, though the tannins are by no means dominant. Crisp and slightly zesty at the long finish with stacks of wet stone minerality. Drinkable now, but best from 2025. 94/100

Mein Winzer

Franz Keller

Franz Keller – ein legendärer Name, der gleichermaßen die deutsche Weinszene sowie die Spitzengastronomie geprägt hat wie vielleicht sonst kein anderer. Heute wird das Weingut gemeinsam von Fritz Keller und Sohn Friedrich geführt und zählt zur Elite der deutschen Burgundererzeuger.

Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg Großes Gewächs 2021