Tiglat 2020

Velich: Tiglat 2020

Zum Winzer

98+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2045
Verpackt in: 12er
9
mineralisch
unkonventionell
voll & rund
3
Lobenberg: 98+/100
Suckling: 97/100
Falstaff: 97/100
6
Österreich, Burgenland, Neusiedlersee
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Tiglat 2020

98+
/100

Lobenberg: Wer hätte gedacht, dass einer der größten Chardonnays Österreichs quasi durch einen anfänglichen Irrtum erst entstehen konnte? Die Reben für den Tiglat, dessen Name sich von der alten Bezeichnung eines Teils der Riede ableitet, wurden nämlich 1959 in der Annahme gepflanzt, es handele sich hierbei um Weißburgunder. Chardonnay gab es hier zu der Zeit noch gar nicht. Viele Jahre hielt man den Wein zunächst auch weiterhin für Weißburgunder, bis in den 90er Jahren dann der Trend hin zu »internationalen« Rebsorten immer weiter aufkam und viele Betriebe begannen, Chardonnay und Sauvignon Blanc zu pflanzen. Plötzlich war es den Velichs klar: Was für alle anderen gerade noch ein Traum ist, haben sie quasi direkt vor der Haustür stehen: Chardonnay von alten Reben! Es dauerte nicht lang, bis auch viele internationale Händler und Top-Sommeliers davon Wind bekamen; mit gerade einmal etwa zwei Barriques Gesamtproduktion war der Wein aber leider so extrem rar, dass die Menge bei weitem nicht ausreichte und so entwickelte sich der Tiglat über Jahre hinweg zu einer gesuchten Ikone. Heute sind die Reben über 60 Jahre alt und der Wein ist über die Jahre hinweg immer feiner, gleichzeitig noch ausdrucksstärker und mineralischer geworden. Selektive Handlese, nach etwas Standzeit als Ganztraube abgepresst. Anschließend Spontangärung in 500-700 Liter Fässern, wo er dann noch für rund zwei Jahre auf der Vollhefe lagert, bevor er abgefüllt wird. Sehr feine, rauchig-reduktive Nase mit unglaublich viel Spannung und Tiefe. Streichholz, Feuerstein, auch Anklänge von hellem Tabak und getrocknetem Salbei. Zudem wirkt schon die Nase so unfassbar salzig: Austernschale, Salzigkeit wie von einer Meeresbrise am Strand, dann auch Salzzitrone und Zitronenmelisse, zudem deutlich von der Hefe geprägt mit Aromen von Brotkruste und Brioche. Wow, hier geht in Sachen Komplexität schon in der Nase richtig die Post ab! Am Gaumen geht das Ganze dann auch so weiter: Unfassbar salzig, karg und mit unaufhaltsamer Präzision trifft der Tiglat auf die Zunge. Es kracht richtig vor salziger Spannung, der ultrafeine Gerbstoff belegt den ganzen Mundraum, die glockenklare Säure bahnt sich ihren Weg hindurch. Dann schwenkt der Wein um, ein wenig Frucht von reifem Pfirsich und Quitte kommt zum Vorschein. Das hat so eine immense Power, durchaus auch Volumen, aber der Wein verpackt diese Struktur einfach perfekt in seinem eleganten Kleid. Ein großartiger, so enorm eigenständiger Chardonnay aus dem Burgenland, den ich mit keinem anderen Chardonnay vergleichen möchte oder überhaupt könnte. Tiglat ist und bleibt ein Velich-Original und völlig zurecht eine große Ikone. 98+/100

97
/100

Suckling über: Tiglat

-- Suckling: I love the way that ripe and very cool elements are effortlessly married in this magnificent Austrian chardonnay. Very graceful texture on the mouth-filling, concentrated and creamy palate. Then it turns decisively in a profoundly mineral direction with a noble austerity and saltiness. From organically grown grapes. Drinkable now, but best from 2025. 97/100

97
/100

Falstaff über: Tiglat

-- Falstaff: Helles Grüngelb, Silberreflexe. Ein Hauch von Zitronenmelisse und Pfirsich, kandierte Orangenzesten, mineralischer Touch, facettenreiches Bukett. Stoffig, elegante Textur,weißes Steinobst, cremig, feine Fruchtsüße, gute Länge, feinziseliert und lange anhaftend, zitroniger Nachhall, sicheres Entwicklungspotenzial. 97/100

Mein Winzer

Velich

Das Weingut Velich steht für ausdrucksstarke Terroirweine vom Seewinkel am Neusiedlersee. Unter der Leitung von Heinz Velich hat sich das Weingut zur absoluten Landesspitze in Sachen Chardonnay etabliert.

Tiglat 2020