Pinot Noir 2021

Shelter Winery: Pinot Noir 2021

Limitiert

Zum Winzer

95
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2041
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
fruchtbetont
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 95/100
Suckling: 95/100
Falstaff: 93+/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Noir 2021

95
/100

Lobenberg: Der Pinot Noir stammt aus zwei Weinbergen: Malterdinger Bienenberg, der durch Huber weltbekannt ist und Kenzinger Hummelberg. Dies war der erste und damals einzige Wein, den die Shelter Winery zur Weingutsgründung 2003 ausgebaut hat. Jeweils hälftig im neuen und gebrauchten Barrique ausgebaut. Der Name »Pinot Noir« soll die frankophile Stilistik dieses Weins betonen. Schon die Nase dieses badischen Ausnahme-Pinot Noirs ist außergewöhnlich, mit unerhört viel Frische und Spritzigkeit, die andere Spätburgunder dieser Region leider häufiger mal vermissen lassen. Blutorange und Sauerkirsche in allen Schattierungen, dann etwas Schwarztee und Nelkenpfeffer, auch Veilchen in den feinen Obertönen. Der Mund steckt so voller Energie, dass man kaum weiß wohin mit ihm. Also rasch den Gaumen runter, aber auch dort vibriert er in seiner kirschig-verspielten Frische lange nach. Die Zunge wird von kreidiger Mineralität und Gerbstoffen in Beschlag genommen, während ist es allerdings mehr als faszinierend, dass dieser schicke Pinot Noir bei aller Kraft auch eine für Baden fast ungewöhnlich tänzerische Leichtigkeit bewahrt. Ein genialer Wurf der Shelter WInery – mit vielen Jahren vor sich. 95/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

95
/100

Suckling über: Pinot Noir

-- Suckling: Captivating dark aromas of elderberry, licorice and old balsamic vinegar with just a whiff of smoke. Compact and concentrated on the medium-bodied palate, in spite of just 12.5% alcohol. Excellent length, the finish positively dry, also thanks to the lively acidity that keeps the structured finish bright and precise. A little aeration in the glass opens this up nicely. Drinkable now, but best from 2026. 95/100

93+
/100

Falstaff über: Pinot Noir

-- Falstaff: Attraktiv kühl im Duft. Komplexe Aromen von dunkler Kirsche, Orangenzeste, Holunderblüte, Cranberry und Teeblatt. Am Gaumen mit hellen roten Früchten, dazu eine florale Komponente und Kreide, feiner Gerbstoff bei idealem Säurebogen. Mineralisch grundiert, langer Nachhall. Toller Wein. 93+/100

Mein Winzer

Shelter Winery

Die Shelter Winery in Kenzingen ist ein Geheimtipp unter Winzern. Egal welchen Winzer ich in Baden fragte, überall hörte man nur gute und anerkennende Worte. Hans-Bert Espe ist Quereinsteiger und studierte aus reinem Interesse Önologie in Geisenheim – ohne elterlichen Betrieb.

Pinot Noir 2021