Sauvignon Blanc I 2021

von Winning: Sauvignon Blanc I 2021

VDP

Zum Winzer

95+
100
2
Sauvignon Blanc 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 95+/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sauvignon Blanc I 2021

95+
/100

Lobenberg: Der Sauvignon Blanc I ist logischerweise der Wein über dem Sauvignon Blanc II. Sauvignon Blanc I kommt nur aus Flächen des Weingutes. Ein Quantensprung innerhalb der letzten Jahre. Der Wein wird immer feiner, verliert sämtliche Grasigkeit. Hat nichts mehr gemein mit Sauvignon Blanc in Stachelbeerigkeit oder unreifer Johannisbeerausprägung, weit weg von Neuseelands kühler Südinsel, eher Nordinsel mit einem Touch Bordeaux. Der Sauvignon Blanc bei von Winning riecht fast etwas parfümiert, riecht ein bisschen wie ein Sauvignon Blanc aus einem reifen Jahr von der Loire oder eben aus Bordeaux, Graves. Ein wenig Stein, ein wenig weiße Blüte. Cremig, schmelzig. Perfekt eingewoben. Die Nase ist auch Pouilly Fumé, mehr noch als ein Sancerre, weil Sancerre noch mehr Feuerstein zeigt. Das ist hier sehr moderat, aber die Frucht ist so fein. Weiße Birne, Apfel, Netzmelone, Litschi, Limette, das ist fast ein bisschen an Riesling erinnernd und so unglaublich fein. Die Säure total reif und doch präsent. Auch im Mund gar nichts grasiges. Feine Extraktsüße, perfekt eingebunden. Reneklode, Mirabelle, weißer Pfirsich. Adieu Neuseeland, Bye bye Steiermark. Wir sind hier im reifen Frankreich, wir sind hier in der Pfalz mit einem Sauvignon Blanc der Extraklasse. Und das beim Sauvignon Blanc I und die Liga 500 kommt ja noch darüber. Das macht richtig Freude. Das ist auch für Menschen gut zu trinken, die Säure und vordergründige Frucht nicht mögen. Aber Holz sollte gehen! Das ist reife Eleganz vom ersten Moment an. Toller Sauvignon Blanc. 95+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Mein Winzer

von Winning

Unter der Federführung von Stephan Attmann ist von Winning in den letzten Jahren im Eiltempo an der Spitze angekommen! Von Winning ist dabei keine Neugründung, sondern der Rückbezug auf eine glorreiche Vergangenheit, entstanden aus der Masse des Weinguts Dr. Deinhard.

Sauvignon Blanc I 2021