Chardonnay 500 2021

von Winning: Chardonnay 500 2021

VDP

Limitiert

Zum Winzer

96–97+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2043
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
voll & rund
3
Lobenberg: 96–97+/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chardonnay 500 2021

96–97+
/100

Lobenberg: Was Roulot, Coche und Lafon im Burgund sind, ist sicherlich Stephan Attmann in der Pfalz. Holz, das stützt und hebt, das der Frucht und Entwicklung Flügel verleiht. Aber ein Holz (hier 500 Liter Tonneaux), das nicht zerstört oder dominiert. Die Nase ist cremig und dicht, aber hat auch schicke Frische Elemente, irgendwo beim Oldschool-Kalifornien der 90er Jahre zu verorten als es noch schlanker war. Man hat durchaus ein bisschen John Kongsgaard in der Nase. Reiche gelbe Frucht, süße Amalfizitrone, Pomelo und Kumquat, schöne Karamelle, zwischen feinem gelb und leicht rötlichen Reflexen changierend in der Frucht. Sanfter Druck, aber alles eher kühl und stilsicher, keine Üppigkeit oder Wucht. Feiner, zartschmelzender Mundeintritt mit satter Frucht, aber auch erhebender Frische aus Zitronengras und dichter Melone, grüner Mandarine. Salzig cremiger salziger Nachhall, der Wein bleibt lange haften und ob seiner vibrierenden Intensität lange in Erinnerung. Eine Bereicherung für deutsche Chardonnays, was aber kein Wunder ist, denn diese Rebsorte verlangt wie kaum eine andere nach gekonntem Holzeinsatz, um zu Größe zu gelangen. Er trägt auch die gewisse wilde Dramatik des Jahrgangs 2021 mit sich durch diese druckvolle Säureader und kernige Kreidetextur im Nachhall. Das ist schon beeindruckend komplex, aber eben auch hochfein. 96-97+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Mein Winzer

von Winning

Unter der Federführung von Stephan Attmann ist von Winning in den letzten Jahren im Eiltempo an der Spitze angekommen! Von Winning ist dabei keine Neugründung, sondern der Rückbezug auf eine glorreiche Vergangenheit, entstanden aus der Masse des Weinguts Dr. Deinhard.

Chardonnay 500 2021