Riesling Deidesheimer Herrgottsacker Erste Lage 2021

Reichsrat von Buhl: Riesling Deidesheimer Herrgottsacker Erste Lage 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

95+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2033
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 95+/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Deidesheimer Herrgottsacker Erste Lage 2021

95+
/100

Lobenberg: In 2021 hat der Hergottsacker auch wieder das Potenzial dazu ein echter GG-Killer zu sein. Warum? Von Buhl besitzt nur historische Spitzenparzellen im Herrgottsacker, einer Lage die ob ihrer schieren Größe eben auch einige schwächere Parzellen hat. So liegen Buhls Rebzeilen ganz weit oben, grenzen bereits ans Ungeheuer GG und den Musenhang an. Daher ist der Boden auch nicht vergleichbar mit den flachen Stücken der Großlage. Die Nase ist sehr fein, hell und klar. Reife Limette mit einem feinen Rauchschleier darüber Vom Holzausbau und der Hefe geprägt, ein bisschen Reminiszenz an weiße Burgunder. Eher weißfruchtig darunter, Rauch, Muschelschale und weißer Pfirsich, weiße Blüten, Minze, Kräuter, kühl, ruhig, eher reduzierte Frucht. Die Hefe hat den Wein nur frisch gehalten und verfeinert. Im Mund ist der Herrgottsacker sehr fein, auch hier aromatisch eher leise mit zarter Holzunterlegung und viel Hefeschmelz. Brioche, Salz, weiße Johannisbeere, Limette. Lang und getragen mit angenehm sanfter Haptik am Gaumen. Die Säure ist reif, die Aromatik kräuterig, kühl und zugleich vollmundig. Der Wein hat enorm Tiefe, das ist zweifelsfrei GG-Niveau und überragt auch einige schwächere Große Gewächse. Am Gaumen kommt die Cremigkeit vom Hefelager und dem Holzausbau voll zur Geltung. Natürlich bleibt er dennoch dem feinen, leicht steinig-rauchigen und so klaren Buhl-Stil treu. Ein Geheimtipp! 95+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Mein Winzer

Reichsrat von Buhl

Mitten in Deidesheim, im Herzen der Pfälzer Mittelhaardt, liegt das Weingut Reichsrat Von Buhl. Ein seit über 170 Jahren familiengeführter Spitzenbetrieb, der seit jeher bekannt ist für seine großartigen Terroirs in den mitunter renommiertesten Weinbergslagen des Landes. Hier entstehen...

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