La Grange aux Belles: La Roche de Mûrs 2021

Lobenberg: La Grange aux Belles ist eine kleine Bio-Domaine südlich der Stadt Angers, nicht weit von Savennieres. In diesem Hinterland keltert das Team in einer kleinen Wellblechhütte einige der leckersten und saftigsten Weine der Loire. Von diesem traubig-frischen Stil wird man direkt abgeholt, einfach gut, aber mit extrem hohem handwerklichem Anspruch. Bis zur Füllung verwendet das Team um Marc Houtin keinen Schwefel und keinerlei Schönung. Ein Hauch SO2 zur Abfüllung, das wars. Man kann das als Naturwein bezeichnen, aber darum geht es der Domaine gar nicht. Die Weine sind klar und präzise, aber primär für den Trinkspaß gemacht. La Roche de Mûrs steht auf dem kargsten, steinigsten Boden der Domaine. Eine Selektion Massale auf purem blauem Schiefergestein mit nahezu keiner Erdauflage. Ein kleiner Plot an den Ufern der Loire, der vor den 1950er Jahren zur Spitze der Region zählte, aber dann lange brach lag und geriet in Vergessenheit. Marc Houtin entdeckte den Plot wieder, konnte ihn nach einigen Jahren Verhandlung dann von der Gemeinde abkaufen und hat die Reben sofort ausgerissen, ein paar Jahre Brache zur Erholung durchgezogen und dann 2013 neu gepflanzt mit einer Selection Massale von Toperzeugern der Region wie Jousset, Philippe Foreau und Benoit Courault. Vom ersten Jahrgang 2016 an konnte man das irre Potenzial dieses alten Crus erkennen, selbst in den jungen Reben. Vergärung und Ausbau in mittelgroßen Stockingerfässern mit langem Hefekontakt für einen Sur Lie-Charakter, um die schroffe Mineralität und Kargheit des Weines abzupuffern. In der Nase nur wenig Frucht, Gesteinsmehl und Feuerstein, langsam etwas Brioche, Zitronenzesten, gelber Apfel und Bienenwachs. Im Mund hat der Roche de Mûrs die eleganteste und geschliffenste, aber auch ernsthafteste Struktur aller Chenins der Domaine. Sehr kanalisiert und cremig auf dem Stein und dem Hefepolster laufend. Ein konzentrierter, druckvoller, vibrierend-frischer und zugleich geschmeidiger Mineralhammer. 94-95+/100