Neuburger betont. 2022

Markus Altenburger: Neuburger betont. 2022

BIO

Zum Winzer

94+
100
2
Neuburger 100%
5
weiß, trocken
11,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2032
Verpackt in: 6er
9
unkonventionell
exotisch & aromatisch
naturbelassen
3
Lobenberg: 94+/100
Falstaff: 92/100
6
Österreich, Burgenland, Leithaberg DAC
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Neuburger betont. 2022

94+
/100

Lobenberg: Der Neuburger ist eine alte, autochthone Rebsorte Österreichs und heute leider eine echte Seltenheit geworden. Ein Grund mehr für Markus Altenburger sich dieser Sorte seit über 10 Jahren wieder zu widmen. Auf die Handlese folgt eine drei- bis viertägige Maischestandzeit und die spontane Vergärung im Beton-Ei. Hierin verbleibt der Neuburger dann weitere 6 Monate bis er minimal geschwefelt und unfiltriert, naturbelassen abgefüllt wird. Das führt zu einer außergewöhnlichen Farbe, ein tiefes goldgelb mit Bernsteinreflexen, naturtrüb. Die Nase ist immens tief und komplex, geradezu abgefahren in ihrer Vielschichtigkeit, wir haben viel angeschnittenen, mürben, roten Apfel, Orangenschale, Kumquat, Marille und Grapefruit mitsamt ihren feinen Bitterstoffen. Dabei eine tonische Frische ausstrahlend, minzig-kräuterig, Zitronengras und gleichzeitig gelbwürzig mit Kurkuma und Curry. Darunter lauert eine tiefgreifende mineralische Komponente, nasser Stein, Schieferwürze – das ist großes Nasenkino, man kann gar nicht aufhören neue Facetten zu erschnüffeln. Die Nase wirkt gleichzeitig klar und strukturiert, sehr erfrischend und offen, aber eben auch etwas dirty und herausfordernd mit ihren oxidativ-würzigen Einschlägen. Der Mund fühlt sich dann wie eine Explosion und Implosion gleichermaßen an – wow, da ist wirklich mächtig aromatischer Druck dahinter. Die Aromen aus der Nase überschlagen sich auch am Gaumen, reife Grapefruit, Boskoop, roter Weinbergpfirsich dazu dann so viel nachhaltige Würze, Walnuss, Pistazie, Orangeat und alles schön verwoben, nichts ist aggressiv oder aufdringlich. Klar, spürt man hier gewissermaßen die weitestgehende Abwesenheit von Schwefel, aber eben nicht negativ. Denn der Neuburger zeigt dennoch tollen Fokus, Frische und Saftigkeit, gepaart mit einer mehrdimensionalen Struktur am Gaumen. Diese geballte Aromenfülle, dieses Spektrum an Sinneseindrücken baut sich in immer neuen Schichten zu einem ausgesprochen nachhaltigen, kraftvollen und saftigen Fruchtausdruck auf. Hinzu kommt ein elegantes, geschliffenes, voluminöses, ja fast seidiges Mundgefühl von ganz feinen Gerbstoffen, die bis in den samtigen, aromatischen Ausklang tragen. Belebende Säure, ganz präzise. Ein Naturereignis, das alle Sinne herausfordert und über Minuten beschäftigt. Er verstößt bewusst gegen die Konventionen in der Region und trifft dabei doch genau den Nerv eines perfekten, trinkfreudigen Weines, der zurecht in der allerersten Reihe der Naturweine steht. 94+/100

92
/100

Falstaff über: Neuburger betont.

-- Falstaff: Zart getrübtes mittleres Goldgelb, Silberreflexe. Nuancen von kandierter Grapefruit, ein Hauch von Maracuja, etwas Blütenhonig und Ananasfrucht, mineralische Nuancen. Mittlerer Körper, grüner Apfel, frischer Säurebogen, nussig-salziger Abgang, zitronig, ein vielseitiger Speisenbegleiter. 92/100

Mein Winzer

Markus Altenburger

Das Weingut von Markus Altenburger liegt im malerischen Örtchen Jois zwischen dem Leithagebirge und dem Neusiedlersee. Am Leithaberg sah es vor einigen Millionen Jahren aus wie in der Karibik.

Neuburger betont. 2022