Corton Bressandes Grand Cru 2021

Chandon de Briailles: Corton Bressandes Grand Cru 2021

BIO

Limitiert

Holzkiste

Zum Winzer

96–97+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2046
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96–97+/100
Decanter: 94/100
Galloni: 93–95/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Corton Bressandes Grand Cru 2021

96–97+
/100

Lobenberg: Der Corton Bressandes liegt unterhalb des östlich ausgerichteten Teils des Corton Charlemagne und noch unterhalb des Corton Renardes. Wir sind hier also ziemlich in der Hangmitte in überwiegender Ostexposition. Der Boden ist von Lehm durchzogener Kalkstein. Chandon hat das große Glück über ganze vier verschiedene Parzellen in unterschiedlichen Bereichen des Bressandes zu besitzen. Domaine-Besitzer François de Nicolay ist daher überzeugt, dass sein Bressandes eine der komplettesten Interpretationen dieser Lage darstellen kann, weil er alle Unterschiedlichen Aspekte zum Ausdruck bringen kann. Eine sehr feine und dennoch konzentrierte Nase, die mit Corton-typischer dunkler Würze unterlegt ist. Etwas Graphit, Goudron und schwarzer Tee lauern unter der schwebend-feinen roten Frucht. Süße und säuerliche rote Früchte geben den Takt vor, darunter blitzen auch rote Wildbeeren hervor. Sauerkirsche und Johannisbeere, daneben Waldhimbeere und sogar etwas wilde Erdbeere, auch ein wenig Walnuss daneben. Alles wirkt fein und getragen, eigentlich permanent schwebend und gleichzeitig viel Kraft und Dichte ausstrahlend, ohne ein Gramm Fett zu viel auf den Rippen. Eine Ballerina, die einen sehr harmonischen, spannungsgeladenen und einfach extrem eleganten, anmutigen Gesamteindruck erzeugt. Wow, ist das eine wunderschön verspielte, zarte und doch typisch würzige Corton-Nase! Der Mundeintritt ist dann ein verblüffend rassiges Feuerwerk in roter Frucht. Da kommt viel Johannisbeere und Sauerkirsche, druckvoll und Energie versprühend. Dieser Bressandes zeigt so viel Spannung und vibrierendes Spiel, dass es die reinste Trinkfreude ist. Unglaublich fein und verspielt für die Appellation und dennoch ist er terroirgetreu mit dieser dunklen Spur aus Graphitmineralik, Teer und Tee im Ausklang. Doch die so reifen, geschliffenen Tannine und die tänzelnde Rotfruchtigkeit des Chandon-Stils machen den Wein zu so einer saftigen Schönheit und einem komplexen Wunderwerk wie es wirklich nur die besten Cortons darstellen können. Ein bezaubernder Wein, weil er sicher eine der allerfeinsten Interpretationen dieser Lage überhaupt ist. Eine perfekte Vermählung aus dem druckvollen Power-Rückgrat der Corton Terroirs und dem unglaublich gourmanden Stil des Hauses. Die leichte Rustikalität, für die der Corton auch stehen kann, wird von dieser Feinheit und Verspieltheit beinahe komplett negiert. Was für ein überaus delikater und energetischer Pinot Noir. Der Jahrgang 2021 spielt dem natürlich voll in die Karten, denn es ist der feinste Jahrgang seit 2014. Unglaublich verspielt, rotfruchtig, vibrierend und sooo unglaublich zart und zugänglich für dieses Terroir. Ein Traum von einem Corton, wenn man denn diese unendliche Feinheit schätzt. 2020 und 2019 waren sicher die größeren Blockbuster daneben, aber 2021 ist so schick und geschliffen, so wunderbar charmant, dass man sich direkt verliebt. 96-97+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

94
/100

Decanter über: Corton Bressandes Grand Cru

-- Decanter: From its perch high on the slope, the 1.5-hectare domaine parcel of Bressandes has delivered a wine of deep colour with slightly reticent plummy fruit aromas coloured with notes of earth, smoke, and spice. The texture is balanced and elegant, and the inclusion of 80% of the fruit as whole clusters assures a good amount of liveliness (‘peps’, according to winemaker Claude de Nicolay). The lovely balance leads this wine to a subtly lingering finish that will drink young but should age brilliantly. 94/100

93–95
/100

Galloni über: Corton Bressandes Grand Cru

-- Galloni: From four parcels comprising 1.5-hectares, the 2021 Corton-Bressandes Grand Cru has a harmonious bouquet with dark plum, licorice and hints of menthol. This blossoms in the glass. The palate is medium-bodied with fine tannins framing the dusky, black fruit laced with white pepper, thyme and bay leaf. Very persistent, this is an excellent Corton-Bressandes. 93-95/100

Mein Winzer

Chandon Briailles

Die Domaine Chandon de Briailles wurde 1834 im beschaulichen Savigny les Beaune gegründet. Diese kleine Gemeinde verfügt über grandiose Weinberge mit etwas höher gelegenen Parzellen in den waldigen Tälern zwischen der Stadt Beaune und dem Corton Berg. Seit 2001 wird die Domaine von Francois de...

Corton Bressandes Grand Cru 2021