Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2022

Ferraton Pere et Fils: Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2022

Zum Winzer

97–98
100
2
Marsanne 50%, Roussanne 50%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2041
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
unkonventionell
mineralisch
3
Lobenberg: 97–98/100
Jeb Dunnuck: 95/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2022

97–98
/100

Lobenberg: Aus der Hanglage von Crozes, das beste Terroir der Appellation und in Biodynamie. Die Nase ist erstaunlich energetisch. Zitronengras, Limette, frische Apfelnoten, dazu etwas Salbei und Estragon nebst leichter Nussigkeit mit süßen. Blüten. Feine Birne, gelbe Melone und leicht grüne Aprikose darunter. Sehr harmonisch, aromatisch und lecker. Nicht fett, nicht hochreif, sondern enorm balanciert. Der Mund ist perfekte Harmonie. Gelbe Melone, leichter Bitterstoff, wieder dieses schicke Zitronengras, dazu Aprikosenkern, ein Hauch Mandarine, Orangenabrieb und dahinter Limette. Fein verwoben! Die Marsanne macht eine feine Cremigkeit und die Roussanne bringt öligen Stoff mit. Ein ziemlich perfekt verwobener Wein, der durchaus an den grandiosen 2021er rankommt, das hätte ich überhaupt nicht erwartet. Sehr schick, sehr hedonistisch – grandios lecker und einfach ein kleiner weißer Hermitage für einen grandiosen Preis. 97-98/100 *** Le Grand Courtil Blanc wird von 40 Jahre alten Reben gewonnen. Überwiegend Sedimentböden mit ein bisschen Argilo-Calcaire. 50% Marsanne und 50% Roussanne aus der Hanglage von Crozes. Früher wurden die Trauben an Chapoutier verkauft. Heute wird daraus dieser Wein als Teil der Sélection Parcellaire gemacht. Biodynamische Bewirtschaftung. Die ganzen Trauben werden ganz langsam abgepresst und in neuen 600 Liter Holzfässern Fässern spontan vergoren, anschließend wird der Wein in 600-Liter-Fässer gelegt. Ausbau auf der Vollhefe für zehn Monate ohne jede Bâtonnage und erstmalige Schwefelung erst einige Monate nach Beginn des Ausbaus, wir verkosteten. Schwefelfrei und somit völlig unverfälscht. Der Alkoholgehalt liegt 2022 bei 13 Volumenprozent. Ein irres Konzentrat, mit winzigen Mengen und großem Potenzial. Das erste Mal wieder mit 2019 auf den Markt gebracht. Ein einzigartiger Wein.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

95
/100

Jeb Dunnuck über: Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc

-- Jeb Dunnuck: An even split of Marsanne and Roussanne, the 2022 Crozes-Ermitage Le Grand Courtil Blanc has a great nose of ripe stone fruits, woodsmoke, crushed stone, and orange marmalade that carries to a concentrated, medium to full-bodied Crozes-Hermitage offering both richness and freshness, integrated acidity, and a gorgeous sense of minerality on the finish. 95/100

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2022