Batard Montrachet Grand Cru 2021

Domaine Faiveley: Batard Montrachet Grand Cru 2021

Limitiert

Zum Winzer

96–98
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2056
Verpackt in: 6er OHK
9
voll & rund
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 96–98/100
Tim Atkin: 97/100
Parker: 93–95/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Batard Montrachet Grand Cru 2021

96–98
/100

Lobenberg: Winzige Erträge aufgrund von Frost und viel Regen im Sommer. Extreme Selektion war die einzige Lösung. Was übrig blieb ist hochkonzentriert und gewaltig. Die Weine sind atemberaubend, sie haben eine immense Frische und Pikanz. Erneut ein genialer Jahrgang, aber sehr eigen, vielleicht ein bisschen wie 2014 mit noch mehr Druck. Der Bâtard ist ohnehin ein Kraftprotz sondergleichen. Satte gelbe Frucht, Melone, Ananas, grüne und gelbe Birne, hier wird es deutlich exotischer und reifer im Gegensatz zum Corton Charlemagne. Was für eine betörende Nase, obwohl er aus dem Fass noch eine leichte Reduktion zeigt. Der Mund kracht – und er kracht richtig, Mango, Pfirsich, Ananas, süße, reiche, fast ölige Frucht drückt mit unglaublich viel Power durch den Mund. Dennoch breitet er sich fast explosionsartig aus im Mund, Salz, Tannin, Gestein, alles ist en masse vorhanden. Der Wein steht im Mund wie ein Felsen, der Nachhall hört nicht mehr auf. Die Intensität und Konzentration können nur als dramatisch beschrieben werden. Was für ein Wein! Aber mein Favorit bleibt der berauschende Charlemagne dieses Jahr. 96-98/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

97
/100

Tim Atkin über: Batard Montrachet Grand Cru

-- Tim Atkin: This is open and inviting on the nose with pronounced peach blossom notes and a touch of patisserie. Vinous and mouthfilling, this is surprisingly voluptuous for the vintage. Baking spice complements the intense fruit vibrancy, and the discreet saline touch at the end focuses unctuous finish. This is remarkably suave. These vines were planted in 1985 and 1997 and purchased by Faiveley in 2008. 97/100

93–95
/100

Parker über: Batard Montrachet Grand Cru

-- Parker: More muscular and introverted than the expressive Bienvenues, Faiveley's 2021 Bâtard-Montrachet Grand Cru reveals aromas of pear, yellow apple, toasted nuts and white flowers, followed by a full-bodied, deep and layered palate that's tensile and structured. 93-95/100

Mein Winzer

Domaine Faiveley

Die inzwischen ca. 140 Hektar umfassende Domaine Faiveley ist eines der größten Häuser im Burgund. Und eigentlich ist es auch mehr als Weingut zu betrachten, denn hier macht man, anders als bei anderen großen Handelshäuser wie z. B. Jadot oder Bouchard, fast ausschließlich Weine von eigenem Besitz....

Batard Montrachet Grand Cru 2021