Riesling Gutswein 2021

Klaus Zimmerling: Riesling Gutswein 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

93+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
11,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2033
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
exotisch & aromatisch
leicht süss
3
Lobenberg: 93+/100
6
Deutschland, Sachsen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Gutswein 2021

93+
/100

Lobenberg: Die Trauben wachsen in der Großen Lage Pillnitzer Königlicher Weinberg. Biologisch angebaut vom besten und kultigsten Winzer Ostdeutschlands. Nach einer gewissen Maischestandzeit von bis zu 8 Stunden, werden die Trauben angequetscht und dann auf einer kleinen Korbpresse sehr langsam und sanft mit nur 0,5 Bar Druck abgepresst. Komplett ohne Holzeinsatz ausgebaut, die ganze Struktur kommt aus reifen Trauben aus sehr später Lese. Das ist Klaus Zimmerlings ganz spezieller Stil. Der Riesling Gutswein ist das Ergebnis der etwas jüngeren Reben um 15 Jahre am Hangauslauf des Berges, leichte Neigung. Der Wein eröffnet als ganz typischer, stahliger Riesling mit feinen Noten von frischen Weintrauben, nassem Gestein, Blaubeeren und Cassis, dann auch grüner Apfel und Zitronengras. Dahinter kommen eine leichte weiße Pfeffrigkeit und überraschende Retticharomen. Sehr schöne feingliedrige Säure. Tolle Lebhaftigkeit, erinnert fast an die Nahe in seiner tollen Spannung. Analysewerte spielen für Zimmerling keine große Rolle, viel wichtiger ist ihm die perfekte Balance. In dem Fall ist der Wein gesetzlich zwar nicht trocken, aber durch die hohe Säure und Mineralität, wird die leichte Restsüße perfekt gepuffert. Sensorisch wirkt er dadurch trocken. Nie üppig, immer extrem fein, schlank im Alkohol und trotzdem spannungsgeladen und enorm schmackhaft. Ein toller, präziser Riesling wie man ihn im Osten Deutschlands nur bei den Besten findet. 93+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Mein Winzer

Klaus Zimmerling

Auf dem Weingut von Klaus Zimmerling vereinen sich Wein und Kunst. Seit 1992 leben und arbeiten dort Klaus Zimmerling und seine Frau Malgorzata Chodakowska. Sie ist Bildhauerin und erschafft aus Holzstämmen anmutige Frauenskulpturen. Eine dieser Figuren ziert jedes Jahr die Etiketten des aktuellen...