Azienda Agricola Brovia: Barolo Villero 2019

Lobenberg: Brovia besitzen eine 1,5 Hektar Parzelle der Lage Villero, die ebenso wie Rocche in Castiglione Falletto liegt. Beide Weinberge liegen entlang der Straße zwischen Castiglione und Monforte, beide relativ hoch auf 350 Metern. Wenn man durch Castiglione fährt, dann liegt zur rechten Seite Villero und zur linken Seite Rocche. Villero liegt damit in perfekter Süd-West Exposition und ist etwas wärmer als der steilere Rocche. Villero hat hauptsächlich weißen Lehmboden, die Reben wurden Anfang der 60er-Jahre angepflanzt. Bei Brovia werden alle Crus ganz genau gleich gemacht. Die Trauben werden immer zu 100 Prozent entrappt. Fermentation in Beton, wo der Wein drei bis vier Wochen auf der Maische bleibt, dann in einen Stahltank hinüber gezogen wird, wo die Malo stattfindet, und anschließend wird er in großen Holz-Botti von 3.000-4.000 Liter ausgebaut. Das Besondere bei Brovia: hier wird die Maische übergepumpt, aber der Saft wird nicht von oben mit einem Strahl wieder zugeführt, um nicht zu starke Tannine auszuwaschen, sondern über eine flache Platte quasi darüber gesprüht. Alles, um elegante Weine zu machen. Schon an der Nase ein Riese! Dunkel und intensiv. Viele Pflaumen, dunkle Waldbeeren und Würze, von Lorbeerblatt hin zu duftigem Pfeffer. Die intensive Kalkigkeit der Böden kommt eins zu eins aus dem Glas. Im Mund hat dieser Villero eine klasse Struktur, die mit viel Frische harmoniert. Dieser Wein hat das Zeug, ohne Probleme 20 bis 30 Jahre zu reifen. Und dieser Wein gehört in ihren Keller! Im phänomenalen Jahr 2019 hat Alex Sanchez hier den absoluten Top-Stoff abgefüllt. Massive Mineralität, das singt richtig, aber die Struktur braucht Zeit. Außerdem hat dieser Wein noch ein paar Asse im Ärmel – man kann spüren, dass er noch an Intensität, Komplexität und extra Würze zulegen wird. Der Villero wird länger brauchen als der Rocche. Ich bin total geflasht von diesem Wein. 100/100