Barolo Le Vigne 2019

Luciano Sandrone: Barolo Le Vigne 2019

Zum Winzer

98–99+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2050
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
saftig
3
Lobenberg: 98–99+/100
Falstaff: 98/100
Parker: 97+/100
Galloni: 97/100
Suckling: 97/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Le Vigne 2019

98–99+
/100

Lobenberg: Der Barolo Le Vigne ist eine Cuvée aus verschiedenen Lagen, inklusive der Toplagen Villero in Castiglione Falletto und Baudana Castiglione in Serralunga. Ab dem Jahrgang 2019 kommt eine fünfte Lage aus alten Reben in Monforte aus dem Weinberg Le Coste, der direkt vor einem meiner absoluten Lieblingsrestaurants des Piemonts, dem La Poste, liegt. Die Bearbeitung beider Barolo geschieht bei Sandrone auf die gleiche Art und Weise. Vollständige Entrappung, acht Tage kalte Mazeration, dann weitere drei Wochen Fermentation im Stahltank mit anschließender Verweildauer auf der Schale. Verwendung nur des Vorlaufweins nach der Vergärung, kein Presswein. Ausbau zu 80% in gebrauchtem 500 L Tonneau, 20% neues Holz, 24 Monate, kein Abzug, keine Batonnage. Der 2019er Le Vigne ist viel linearer und erdiger als der vibrierend charmante rotfruchtige 2018er im selben Stadium war. Die Weine aus dem großen Jahrgang 2019 brauchen definitiv ein paar Jahre Flaschenreife, um runder und zugänglicher zu werden. An der Nase ist alles reichhaltig und dunkel. Gewürze, Lakritz, etwas Muskatnuss, Pfeffer, Nelken, Teer und eine rauchige Mineralität, die mich an frisch zerschlagenen Granit erinnert. Erst nach einer Weile im Glas kommt saftige Kirschfrucht und Pflaume hinterher. Die Tannine gehen in ein feinkörniges Crescendo im Mund. Sie sind fein und rund poliert und bauen sich elegant nach und nach auf. Der Le Vigne ist schon eine Klasse für sich. Erst nach einer Weile im Glas kommen auch die für Le Vigne so typischen rotfruchtigen Kirsch- und Cranberry-Noten durch. Je länger ich ihn probiere, desto schöner und präziser wird er. Das ist ein großer Wein, aber bitte geben Sie ihm unbedingt noch Zeit in der Flasche – mindestens acht bis zehn Jahre. In der Zwischenzeit wird der charmante 2018er viel Freude machen, um das Warten zu überbrücken. 98-99+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

98
/100

Falstaff über: Barolo Le Vigne

-- Falstaff: Leuchtendes, edles Rubinrot mit dezent aufhellendem Rand. In der Nase zunächst edle erdige Noten nach Trüffel, dann kandierte Kirsche, ein Hauch Siegellack, Sardellen, Rosmarin, im Nachhall auf Grafit. Am Gaumen mit kompaktem Tannin, sehr druckvoll, kommt in vielen Schichten daher, endlos lange, salzig und saftig. 98/100

97+
/100

Parker über: Barolo Le Vigne

-- Parker: The 2019 Barolo Le Vigne is a historic blend of fruit from Baudana in Serralunga d'Alba, Villero in Castiglione Falletto, Vignane in Barolo and Merli in Novello. This year, a fifth site was added to the final blend. It is the Le Coste MGA in Barolo with south-facing exposures and 45-year-old vines in a two-hectare parcel. The backbone of this wine is Baudana, and Merli adds freshness. The wine needs more time in bottle, but already it proves generous and bold with dark fruit, spice and crushed mineral. 97+/100

97
/100

Galloni über: Barolo Le Vigne

-- Galloni: The 2019 Barolo Le Vigne is pure and total seduction. Kirsch, sweet pipe tobacco, mint, cedar, dried herbs and orange peel all grace a Le Vigne built on mid-weight structure and energy. There is a feeling of youthful classicism and austerity that is so beguiling. Readers should plan on being patient, though. The 2019 won't be ready to drink anytime soon, but there is enough fruit to make me think it will be superb, in time. 97/100

97
/100

Suckling über: Barolo Le Vigne

-- Suckling: Very aromatic with hibiscus, crab apple, orange blossom, and ripe strawberry on the nose. Full-bodied, very layered and powerful, yet it remains very fine textured with an intense finish. Slightly more structured than before. Perhaps due to the addition of wines from a new vineyard? Try after 2027. 97/100

Mein Winzer

Luciano Sandrone

Luciano Sandrone war wohl einer der dynamischsten Erneuerer und Vorreiter in der Barolo Region. Er erreichte das schier Unglaubliche, nämlich sein Weingut aus dem Nichts aufzubauen und es in wenigen Jahren zu einem der besten und bedeutendsten der Region zu machen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau...

Barolo Le Vigne 2019