Chateau Soutard Grand Cru Classe 2022

Chateau Soutard Grand Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Merlot 76%, Cabernet Franc 10%, Cabernet Sauvignon 8%, Malbec 6%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2059
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 97–98/100
Wine Cellar Insider: 94–96/100
Bettane: 94–95/100
Parker: 93–95/100
Galloni: 93–95/100
Jeb Dunnuck: 93–95/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Soutard Grand Cru Classe 2022

97–98
/100

Lobenberg: 76 Prozent Merlot, zehn Prozent Cabernet Franc, acht Prozent Cabernet Sauvignon und sechs Prozent Malbec. 14,5 Volumenprozent Alkohol. Sehr reiche, mineralische Nase mit viel Veilchen, aber noch mehr Schwarzkirsche. Ganz fein, schon in der Nase extrem polierte, feine Tannine. Totaler Schliff. Wow, was für eine burgundische Nase! Helle Lakritze darunter, ein bisschen süße Wacholder und Lavendel, aber in Summe einfach hochfein und schwarz. Irgendwo zwischen Morey-Saint-Denis und Gevrey pendelnd. Es könnte auch ein ultrafeiner Tempranillo sein. In jeden Fall macht das große Freude! Im Mund kommt viel rote Frucht dazu. Schlehe und rote Johannisbeere, sehr viel Grip, sehr viel Salz und eine enorme Frische und Säure. Die Balance überragt. Das Finale in Salz, roter Frucht und Kalkstein. Viel Grip, viel Biss, leichte Chilischärfe, sehr viel Persönlichkeit. Das Ganze bei schicken, ultrafeinen Tanninen, die aber reichlich vorhanden sind. Ein wirklich spannungsgeladener Wein, dynamisch! Schon mit einem Hang zu Größe. Und vor allen Dingen mit einem unikathaften Stil. Große Persönlichkeit! 97-98/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

94–96
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Soutard Grand Cru Classe

-- Wine Cellar Insider: The color is shiny black, purple. On the palate, the wine is powerful, concentrated, dark, and deep, with multiple layers of chocolate-coated plums, blackberries, licorice and spice. The wine is sensuous, opulent, and rich. The finish allows you to linger with all of its layers of chocolate and black fruits. This could be the finest vintage of Soutard ever produced! 76% Merlot, 10% Cabernet Franc, 8% Cabernet Sauvignon and 6% whole-bunch, fermented Malbec makes the blend. Drink from 2026-2047. 94-96/100

94–95
/100

Bettane über: Chateau Soutard Grand Cru Classe

-- Bettane: Ein Wein, der sich mit Substanz, Großzügigkeit und Frische einstellt. Schöner Erfolg in diesem Jahrgang. 94-95/100

93–95
/100

Parker über: Chateau Soutard Grand Cru Classe

-- Parker: The 2022 Soutard opens in the glass with aromas of dark berries, cherries and plums mingled with hints of licorice and orange zest. Medium to full-bodied, rich and layered, it's fleshy and enveloping, with a vibrant core of fruit, bright acids and sweet, powdery tannins. This revitalized estate's progress is thrilling to watch. 93-95/100

93–95
/100

Galloni über: Chateau Soutard Grand Cru Classe

-- Galloni: The 2022 Soutard is a hugely promising wine. Rich, ample and statuesque in bearing, the 2022 is super impressive. Dark fleshed fruit, mocha, spice, licorice, menthol and espresso all build in a Saint-Émilion that shows tremendous delineation and class for such an extreme vintage. I very much admire the energy here. Tasted two times. 93-95/100

93–95
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Soutard Grand Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: The deep purple-hued (it's almost blue) 2022 Château Soutard is going to be up there with the top vintages from this château, which has a great terroir just outside the village of Saint-Emilion. Candied violets, chocolate, crushed stone, and blue fruits define the nose, and it's medium to full-bodied, with a great mid-palate, ripe yet present tannins, and a terrific sense of freshness that keeps this interesting and light on its feet. It's going to evolve gracefully. 93-95/100

18+
/20

Gerstl über: Chateau Soutard Grand Cru Classe

-- Gerstl: Herrliche, schwarzbeerige Frucht, strahlt Frische, aber auch Reife aus, wirkt sehr nobel und präzis, tiefgründig, mit Strahlkraft. Beschwingter Auftakt, da sind Saft und Schmelz ohne Ende, kühle Stilistik, feine Süsse. Das Ganze wirkt delikat und finessenreich, ein sehr edler St-Emilion, das ist einfach Hochgenuss. (mg) 18+/20

Mein Winzer

Soutard

Chateau Soutard wurde im 18. Jahrhundert gebaut, klassischer Stil. Eine majestätische Lindenallee führt zu dem wunderschönen, eindrucksvollen Besitz. Die Domaine wird erstmals 1513 in Urkunden erwähnt, Jean Couture, ein Anwalt aus Bordeaux, kaufte das Anwesen 1699 und seine Tochter Marie baute das...

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