Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2022

Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2022

Holzkiste

Zum Winzer

98–100
100
2
Merlot 80%, Cabernet Franc 19%, Cabernet Sauvignon 1%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2056
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 98–100/100
Jane Anson: 98/100
Wine Cellar Insider: 97–99/100
Terre de Vins: 97–98/100
Jeb Dunnuck: 96–98+/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2022

98–100
/100

Lobenberg: Die Assemblage besteht 2022 aus 80 Prozent Merlot, 19 Prozent Cabernet Franc und ein Prozent Cabernet Sauvignon. Eine burgundisch-dichte, runde, voluminöse Nase mit einer feinen Hagebutte. Dazu rote Kirsche und Mango unter schwarzer und roter Kirsche. Sehr, sehr Gevrey-Chambertin Premier Cru. Eine Art Gevrey Cazetiers Premier Cru. Wow, wie schick ist diese burgundische Nase?! Was für eine Freude ist 2022! Allein schon in der Probe, von einer Orgie in die nächste zu fallen… Schon genial! 2019 und 2020 waren superbe Probejahre in Bordeaux – 2022 ist noch besser. So viel Freude schon während der Verkostung! Dieser Pavie Macquin ist so hervorragend verwoben. Vorher La Gaffelière, auch der war schon so gelungen. Aber Pavie Macquin ist in der gleichen Liga. Das ist so schick! Im Finale rote Frucht, rote Kirsche und Zwetschge, dazu Erdbeere und Himbeere, sehr lecker und sehr lang. Kein massiver Kracher-Wein, aber diesen Anspruch erheben diese Weine jetzt ja auch nicht mehr. Die Zeit der überextrahierten Weine ist vorbei. Jetzt geht es um feinstes Burgund, um tänzelnde Finesse. Und das haben Pavie Macquin und La Gaffelière und da gibt es noch ein paar mehr von dieser Sorte. Saint-Émilion 2022 ist ähnlich wie Margaux am linken Ufer eine herausragende Appellation. Was für ein großes schickes Kino, was für eine Freude, was für ein Hedonismus… 98-100/100 *** Pavie Macquin liegt weiter oben auf dem Hochplateau, zulaufend auf Troplong Mondot in Richtung Côte Pacie. Kalkstein mit Lehm-Sand-Auflage. Ein biodynamisches Weingut.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98
/100

Jane Anson über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Jane Anson: Creamy depths of colour and flavour, powerful damson and black cherry fruits, this is utterly compelling and beautifully concentrated. No question that the tannins are crowding in through the front of the palate, eager to make an impression, but they quickly soften and widen, and in between is air, spice, flowers, just nuanced and beautiful. The power of limestone in hot vintages on display. 3.4ph, great stuff from this 14.5ha estate, Nicolas Thienpont director. 98/100

97–99
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Wine Cellar Insider: Dark garnet in color, the wine offers its nose of cherry blossoms, licorice, black fruits, orange rind, olives, and tobacco leaf profile with ease. The perfect blend of power, elegance, and oceans of fruit, there is a beautiful balance, and harmony here. The opulent, silky fruits deliver purity, length, and freshness that is close to seamless. The sensations linger on the backend long after the wine has left the glass. The wine blends 80% Merlot, 19% Cabernet Franc, and 1% Cabernet Sauvignon. 14.7% ABV, 3.4 pH. The harvest took place September 14-September 20. Drink from 2027-2055. 97-99/100

97–98
/100

Terre de Vins über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Terre de Vins: The matrix energy of this limestone terroir is a challenge to channel, but Nicolas Thienpont and his team have once again risen to the challenge. Ocean of black freshness, Chinese ink, compact suavity. The palate is explosive and full of bouncing energy, with a deeply rooted verticality, underpinned by a mentholated underlay that gives the wine its foundation and length.97-98/100

96–98+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Jeb Dunnuck: Another wine that's going to flirt with perfection is the 2022 Château Pavie Macquin, and this might be the finest vintage I've ever tasted from this address. A blend of 80% Merlot, 19% Cabernet Franc, and a splash of Cabernet Sauvignon, it reveals an inky purple hue as well as a stunning bouquet of pure cassis, liquid black raspberries, truffle, scorched earth, and graphite. Full-bodied, concentrated, and massive on the palate, it may be the largest-scaled Pavie Macquin ever produced. But don't let that scare you off – it stays flawlessly balanced, has pure, fine-grained tannins, and a great finish. I'll be a buyer. 96-98+/100

Mein Winzer

Pavie Macquin

An der Cote de Pavie, direkt neben Chateau Troplong Mondot, liegen die 15 Hektar Weinberge von Pavie Macquin. Das Gut, im Besitz der Familie Corre und biodynamisch betrieben, hat sich zu einem der Stars im Saint Emilion entwickelt.

Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2022