Saumur Champigny Terres Chaudes 2021

Domaine des Roches Neuves: Saumur Champigny Terres Chaudes 2021

BIO

Zum Winzer

94–95
100
2
Cabernet Franc 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2051
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 94–95/100
Galloni zu 2020: 92/100
6
Frankreich, Loire, Saumur
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saumur Champigny Terres Chaudes 2021

94–95
/100

Lobenberg: Germain vinifiziert diesen Wein aus der legendären Parzelle „Poyeux“ wo auch Clos Rougeards Saumur Champigny entspringt. Die Böden sind aber anders, etwas kräftiger, Tuffstein und sandige Lehm- und Kalkschicht. Aus Respekt und Zeichen der Anerkennung benennt Germain den Wein aber anders. Die Reben sind im Schnitt 45 Jahre alt. Der Terres Chaudes ist einer der wenigen Weine bei Germain, der größtenteils entrappt wird. Spontangärung. Der Ausbau findet in 600 und 1200 Liter Stockingerfässern statt. Daher steht die Purheit des Cabernets im Vordergrund. Und 2021 ist für Germain wohl der stärkste Jahrgang ever. Die Finesse ist unschlagbar. Für die Weißen ein ganz großes Jahr, für die Roten ein Jahr besonders für Loire-Freaks und Insider, weil es so schlank und rassig ist, weil der Charakter der Cabernet Franc so deutlich herauskommt, ohne dass es rustikal ist – im Gegenteil: es geht zur Finesse. Unfiltriert und ohne Schönung abgefüllt. Leuchtet granatfarben mit lila Rand. Nussig-kirschige Nase, warme Kirschkerne, reife Pflaume, Cassis, Myrrhe. Am Gaumen schlank, ganz fein poliertes Tannin aber immer strukturierend, gut integrierte Säure, knackig kühle Frucht, großartige Präzision, der Wein gleitet über den Gaumen. Man spürt das Potenzial, der Wein ist aber auch jung extrem gut zu trinken. Mit diesem Cabernet kann man die Größe der Loire, die im Subtilen liegt, verstehen. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Es fällt mir gar nicht so leicht, meine Begeisterung für Thierry Germains 2021er in Worte zu fassen, denn ich bin seit der Verkostung noch immer ein bisschen sprachlos. Es ist in Gesamtheit wahrscheinlich die beste Kollektion, die ich an der Loire probiert habe dieses Jahr. Er hat dem regenreichen (doppelte Menge wie normal im Sommer), spätreifenden, echten Cool-Climate-Jahr, das dem Profil lange vergangener Jahrzehnte ähnelt, alles abgerungen, was möglich war… und das als Hardcore-Biodynamiker. Chapeau, Thierry! Aber das liegt natürlich auch an seinem exzellenten, sehr involvierten und damit engagierten Team. Ein Mitarbeiter pro einem Hektar – und jeder einzelne bewirtschaftet durch das Jahr überwiegend denselben Hektar, hält sich mindestens immer im selben Plot auf. Ein irrer Aufwand, der aber auch eine soziale Seite hat, weil das Team viel größer ist als üblich und jeder viel Verantwortung tragen darf und muss. Das ist auch der Hauptgrund für die etwas höheren Preise bei Roches Neuves, wenn man sie mit den Nachbarn vergleicht, aber man bekommt eben auch mehr ins Glas. Ein warmer, sonniger August und September brachte die Trauben zur vollen, aber sehr späten Reife. Ähnlich wie 2013 vom Lesezeitpunkt, aber der Jahrgang ist weniger rustikal, dennoch vergleichbar klassisch im Geschmacksprofil. Die Cabernet Francs sind kühl, herbsaftig, teils dunkel in ihrer kristallklaren Graphitmineralität, teils hell in einer Kalksteinsalzigkeit, aber immer hell in der Frucht, bezaubernde Himbeere mit Sauerkirsche. So pur! Schöner geht es kaum, wenn man diese Klassik schätzt. Das noch größere Highlight sind aber seine mitreißenden, geradezu elektrischen Chenin Blancs. Klarer, brillanter und fokussierter habe ich Roches Neuves nie probiert. Der Clos Romans ist ein Monument für die Ewigkeit, der Clos de l’Echelier nicht weit dahinter. An diesen Jahrgang wird Thierry sich noch lange zurück erinnern, vielleicht wird es sein Vermächtnis sein. Einzig, dass es so wenig gibt, trübt die Aussicht etwas. Da gilt Zuschlagen, solange es geht – einige Flaschen werden definitiv auch den Weg in meinen Keller finden.

92
/100

Galloni zu 2020 über: Saumur Champigny Terres Chaudes

-- Galloni zu 2020: Limestone, clay and ripe, cooked raspberry with a hint of spice. At first it has an open structure but then concludes relatively firm and tannic for a Roches Neuves. Combines with a line of fresh acidity making for a taut conclusion. 92/100

Mein Winzer

Domaine des Roches Neuves

Thierry Germain kann ohne Übertreibung zu den allergrößten Winzern der Loire gezählt werden. Er beherrscht die Vielfältigkeit der Loire wie nur ganz wenige Winzer. Man kann dabei aber nicht sagen, ob seine Rot- oder seine Weißweine besser sind, er beherrscht eben die ganze Farbpalette der Loire auf...

Saumur Champigny Terres Chaudes 2021