Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs 2021

Wittmann: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs 2021

BIO

VDP

Limitiert

Zum Winzer

97–100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2056
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 97–100/100
Suckling: 98/100
Parker: 96+/100
Weinwisser: 19/20
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs 2021

97–100
/100

Lobenberg: Morstein ist eine kühle Lage auf 250 Metern Höhe. Der untere und mittlere Teil besteht aus reinem Kalkstein. Kalk- und Tonmergel auf einem Kalksteinfels, ist also entsprechend einer Mischung aus Eleganz und Power. Durch die Lage, die sich über verschiedene Höhen zieht und die Windoffenheit hat der Morstein sowohl warme als auch kühlere Ecken. Grundsätzlich hat Philipp Wittmann drei Parzellen hier, die sich je nach Jahr sehr unterschiedlich präsentieren können. Ein absolutes Kernstück und zwei darumliegende, die aber nicht direkt angrenzend sind. In 2021 ist das GG ausschließlich aus dem reinen Kernstück. Philipp sieht hier in diesem Wein alles, was sein absolutes Lieblingsjahr 2002 hatte. Alle Elemente sind da. Er wird eine große Entwicklung nehmen. Laut Philipp muss man im Morstein jede Rebe beim Vornamen kennen, um dieser hohen Komplexität der Lage ausreichend Herr zu werden. Die Nase ist ein kühles Zitrus-Roulette, Kalksteinstaub, Graphitmineral, fast Bleistiftabrieb, Tonicwater, der Morstein gibt etwas dem Kirchspiel die Hand in 2021 mit dieser extrem kühlen, totalen Steinauslegung. Der Morstein war vielleicht lange nicht mehr so straight und kühl in seinem Ausdruck, wirkt fast wild aktuell. Höchst faszinierend, für mich einer der spannendsten Morsteine der letzten Jahre, weil er so viel mitbringt und doch so kühl und angenehm schlank daherkommt. Die Wildheit steht dem Morstein mega-gut! 97-100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

98
/100

Suckling über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Suckling: As deep and dense as it is subtle and mysterious, this very youthful 2021 GG is like a great ocean liner just setting off on a journey across the North Atlantic. And under the keel lie several thousand meters of dark water. Astonishing textural complexity and a very compact core. Enormously layered finish that has all the spice and wild herb aromas we expect from this great site. From biodynamically grown grapes with Respekt certification. Vegan. Drink or hold. 98/100

96+
/100

Parker über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Parker: The 2021 Morstein Riesling GG offers a deep and intense yet pure, nuanced, fresh and highly complex bouquet of crushed limestone, even chalk intertwined with bright, lemon fruit aromas. This bouquet is nothing less than spectacular in all its purity, subtle intensity and depth. The palate is silky, pure and saline, beautifully fine and fresh, very elegant and long yet still discreet and reduced in its expression. However, this is a chalky and lemony Mortsein from a cool year that will gain texture and complexity with bottle age. This will turn out to be a classic, and I can only recommend to buy more than you might think to buy based on the conservative score. 12.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in August 2022. 96+/100

19
/20

Weinwisser über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Weinwisser: Beginnt dunkelwürzig, mit frischen grünen Kräutern, dann entfaltet sich noch mehr markante Würze, die zwischen Wacholder und Bergamotten spielt. Sehr charakterstark, gnadenlos mineralischer Zug, superstraight, kalkig- steinig mit seidiger Textur, Zitrus in allen Schattierungen, faszinierend in seiner Kühle und Eleganz, herausragende Frische und Präzision. Phänomenal. 19/20

Mein Winzer

Wittmann

Das Weingut Wittmann existiert seit vielen Generationen. Inzwischen führt Philipp Wittmann das Weingut in langer Familientradition. Die Eltern, Elisabeth und Günter, sind schon noch tatkräftig dabei, aber sie erkannten sehr früh das unbändige Qualitätsstreben und die Führungsqualität des Sohnes, und...

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