Riesling Saar Faß 16 2021

Peter Lauer: Riesling Saar Faß 16 2021

VDP

Zum Winzer

90+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2027
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
3
Lobenberg: 90+/100
Galloni: 89/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Saar Faß 16 2021

90+
/100

Lobenberg: Florian Lauers Gutswein kommt von Schiefersteillagen. Ganztraubenpressung, dann spontane Vergärung. Der Weine verbleibt kurz auf der Hefe vor der Füllung. Duftige und verspielte Nase, Zitronenschale und Flieder, fast ein bisschen in Jasmin gehend, leichte Weißburgunder-Anklänge. Eine schicke Nase, floral, verspielt und ruhig. Dafür kracht es im Mund dann, aber richtig. Viel mineralische Schärfe, rassig und schlank, mittig durchziehend. Herb, zitrisch, griffig, steinig, fast wie ein Stück Schiefer im Mund. Feiner Bitterstoff wie das Weiße einer Zitrone, elegant, leichtfüßig, saftig, durchaus mit Frucht, aber eher auf der schlanken Seite bleibend dieses Jahr. Es gibt hier keine tropische Opulenz, nur saarartige Kühle. 90+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

89
/100

Galloni über: Riesling Saar Faß 16

-- Galloni: The 2021 Riesling Trocken No. 16 is made with fruit from five different Saar villages, 'a classic Saar wine of cool wind and hot stone,' as Lauer says. An incredible pineapple and lime scent rises immediately from the glass, the next whiff is slightly reductive before swerving back to citric intensity. The palate is wonderfully compact, comes with a little peppery, stony spice, real saltiness and the wonderful 2021 drive. This pitches 7.9g/L each of residual sweetness and acidity and the finish is clean, lemony and dry. (Dry) 89/100

Mein Winzer

Peter Lauer

Ein junger VDP-Winzer. Das Weingut liegt in Ayl, hat sieben bis acht Hektar und wird in fünfter Generation von Florian Lauer bewirtschaftet. Das Weingut arbeitet biologisch-organisch, ist aber nicht zertifiziert und folgt auch nicht allen Richtlinien, da der Winzer Kupfer ablehnt.

Riesling Saar Faß 16 2021