Chardonnay Royale 2021

von Winning: Chardonnay Royale 2021

VDP

Zum Winzer

92–93+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2031
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
3
Lobenberg: 92–93+/100
Falstaff: 90+/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chardonnay Royale 2021

92–93+
/100

Lobenberg: Den Royale als Stephan Attmanns »Einstiegs-Chardonnay« zu betiteln, wird ihm eigentlich gar nicht gerecht. Denn was wir hier schon für verhältnismäßig kleines Geld ins Glas bekommen, übertrifft qualitativ viele, deutlich teurere Chardonnays. In der Nase kommt der 2021er zunächst ätherisch-kühl und mit feiner Rauchigkeit daher. Reife Zitrone auf einem Bett aus Kreide und Feuerstein, gespickt mit einigen Wiesenkräutern und dezenter Hefeprägung. Das Holz ist dabei spürbar, aber zu keinem Zeitpunkt dominant. Mit etwas Luft gesellt sich etwas helle Exotik dazu mit grüner Mango und Passionsfrucht nebst gelber Kiwi. Im Mund dann deutlich mehr Säure als erwartet, sehr fokussiert, geradeauslaufend auf reifer Zitrusfrucht und kalkiger Mineralität. Dazu kommt herbe Frische von Kumquat, Marille und ein Hauch von Nussbutter. Feines Salz mit vibrierender Spannung im langen Nachhall, bevor dann noch mal die leichte Exotik im Finale durchkommt. Wirklich tolle Länge für den Einstieg und »Von Winning«-Stilistik par excellence. Wenn man den Imperiale blind eher an die Côte-d’Or verorten würde, sind wir mit dem 21er Royale eher auf dem Weg nach Chablis – sehr spannend! Deidesheim kann eben auch Chardonnay, das ist wirklich schick! 92-93+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

90+
/100

Falstaff über: Chardonnay Royale

-- Falstaff: Eine traubige, zurückhaltende Nase. Nur ein ganz zarter Anflug Holz und etwas Hefe. Der Wein hat Saft, Nerv und Spannung, er ist tadellos proportioniert und empfiehlt sich als unaufdringlicher Speisenbegleiter. 90+/100

Mein Winzer

von Winning

Unter der Federführung von Stephan Attmann ist von Winning in den letzten Jahren im Eiltempo an der Spitze angekommen! Von Winning ist dabei keine Neugründung, sondern der Rückbezug auf eine glorreiche Vergangenheit, entstanden aus der Masse des Weinguts Dr. Deinhard.

Chardonnay Royale 2021