Riesling Wehlener Sonnenuhr Uralte Reben Großes Gewächs 2021

Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Wehlener Sonnenuhr Uralte Reben Großes Gewächs 2021

Zum Winzer

95–97
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2051
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
fruchtbetont
mineralisch
3
Lobenberg: 95–97/100
Mosel Fine Wines: 93/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Wehlener Sonnenuhr Uralte Reben Großes Gewächs 2021

95–97
/100

Lobenberg: Die Reben sind in den 1890er Jahren gepflanzt, also wirklich »uralt«. Natürlich wurzelecht, Einzelpfahl. Aus dem Filetstück der legendären Sonnenuhr, direkt bei JJ Prüm und Co., im Herzen dieses legendären Weinbergs. Spontanvergoren und ausgebaut im traditionellen alten Moselfuder. Schon beim ersten Hineinriechen wird man in den Bann dieses wunderbaren Moselrieslings gezogen! Ein betörender, köstlicher Duft von hauchzartem Mirabelle, Litschi, Sanddorn, Flieder, schöne blumige Noten. Total fein filigran, schwebend und zart. Eine Naser voller Finessen. Man würde ein Powerteil erwarten aus dieser exponierten Lage und den uralten Reben, aber auch im Mund wird nicht dicker und kraftvoller, sondern bleibt total fein, saftig und beschwingt. Es ist definitiv ein konzentrierteres, intensiveres Jahr als 2020, was eigentlich verblüffend ist, weil es ja viel kühler war. Aber hier ist so viel Dampf und Musik im Glas, es vibriert und spannt. Immense Säure, die einen fast aus der Kurve trägt, aber dennoch so zart und fein bleibt. Dieses GG ist dermaßen trinkschnell, dass man sich zügeln muss. Ich befürchte, die meisten Flaschen werden die ihnen gebührende Reife von 20 und mehr Jahren kaum erleben, einfach weil es so köstlich und animierend saftig ist. Ein immens leckerer Zechwein mit Säureturbo und struktureller Power. 95-97/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Wehlener Sonnenuhr Uralte Reben Großes Gewächs

-- Mosel Fine Wines: The 2021er Wehlener Sonnenuhr Riesling Trocken Uralte Reben GG is a dry wine (with less than 5 g/l of residual sugar) made from fruit picked on un-grafted vines planted in 1890. It offers a very primary and herbal nose of earthy spices, spearmint, greengage, lime, laurel, gooseberry, and white pepper. The wine is very dynamic and straight on the palate as it proves driven by zest and spices. A sense of depth and concentration comes through on the mid-palate which adds grip to the whole experience. The finish is herbal, bone-dry, and hugely long. This racy yet complex dry Riesling needs time to mellow away its racy side and fully shine. 93/100

Mein Winzer

Weingut Max Ferd. Richter

Mosel-Riesling - seit 1680! Viele Betriebe rühmen sich mit Historie und Tradition, aber nur bei wenigen ist es so zutreffend wie bei Max Ferd. Richter. Ein Familienbetrieb in zehnter Generation, der seit 1880 einen der größten und umfangreichsten Fasskeller der Mosel besitzt. Knapp 20 Hektar in den...

Riesling Wehlener Sonnenuhr Uralte Reben Großes Gewächs 2021