Chablis Premier Cru Vaulorent Domaine 2020

Domaine William Fevre: Chablis Premier Cru Vaulorent Domaine 2020

Limitiert

Zum Winzer

96+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2048
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 96+/100
Decanter: 96/100
Parker: 95/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Burgund, Chablis
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chablis Premier Cru Vaulorent Domaine 2020

96+
/100

Lobenberg: Den 2020er haben wir 2024 nochmal aus der Domaine-Reserve nachgekauft, perfekt gelagert. Der Vaulorent ist quasi die Verlängerung des Hügels auf dem die Grands Crus von Chablis thronen. Nur ein schmaler Pfad trennt diesen Premiers Cru vom Grand Cru Les Preuses. Die Ausrichtung läuft über Südost nach Südwest und den Boden bildet eine tiefe Mergelschicht über dem Kalkstein. Nach der Handlese wird kurz abgepresst (2 Stunden) und ohne Pumpen nur mit Hilfe der Schwerkraft in 50% gebrauchte Barrique und 50% Edelstahltanks überführt und spontanvergoren. Danach Ausbau über 14 bis 16 Monate ebenfalls zu 50% im gebrauchten französischen Holz, zu 50% im Edelstahl. Der Vaulorent ist wahrscheinlich der König unter den Premiers Crus von Fèvre und einer der besten 1er Crus überhaupt. Vaulorent und Fourchaume streiten sich häufig um die Krone. Das ist genau das hervorragende Merkmal von Chablis im Gegensatz zum klassischen Burgund um Beaune. Struktur und immer wieder Struktur, Straffheit, leicht grünliche Frucht in der Nase. Sehr viel Mineralik daneben, Feuerstein, fast an Sancerre von Gaudry erinnernd. Leichte Blumigkeit an der Seite, Frühlingsblumen, aber auch ein Touch Bitterness und ein Hauch Papaya, neben etwas unreifer Litschi und straffer Birne, auch Netzmelone. Aber nichts ist süß, alles bleibt straff. Der Vaulorent reflektiert sicherlich den Jahrgang. Fèvre hat unglaublich viel durch Hagel verloren, wie fast alle in Chablis. Es gab hier vielleicht 14hl/ha. Dann folgte ein durchaus warmer bis heißer Sommer und das führte zu einer frühen Lese Anfang September, gerade vor den großen Regenfällen. Das heißt, wir haben hier eine sehr geringe Menge von extrem strukturierten Weinen, da muss man sich ranhalten. Der Vaulorent zeigt im Mund sogar noch mehr Struktur als in der Nase. Auch hier das leicht grünfruchtige Gerüst. Bei einem Rotwein würde ich sagen klarer Einfluss von Rappen, das kann bei einem Weißwein nicht vorfallen. Trotz der leichten Phenolik der ultrakurzen Standzeit vorm Abpressen ist hier natürlich nichts auf der Maische vergoren worden. Der Wein ist unglaublich frisch. Diese frische Grapefruit- und Zitrus-lastigkeit kämpft mit einer leicht phenolischen Tanninstruktur und der fast scharfen minzig-steinigen Mineralik um die Vorherrschaft. Die leicht grünliche und deshalb so angenehme Frucht aus Grapefruit, Netzmelone, Litschi, weißem Pfirsich und nicht sehr reifer Birne bildet dann mit dem sehr deutlich ausgeprägten Feuerstein, der sich anfühlt als würde man über einen Kieselstein im Mund trinken, den weiteren Rahmen. Das ist für mich ein großer Premier Cru, der in genau dieser Straffheit eben so besticht. Denn weich und lecker kann in Chablis jeder, aber so einen fast ganz großen Wein als Premier Cru hinzustellen ist schon ziemlich großes Kino. Ich bin geflasht von diesem 1er Cru. 96+/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

96
/100

Decanter über: Chablis Premier Cru Vaulorent Domaine

-- Decanter: With 3.65ha spread over eight plots, Fèvre is the largest owner in Vaulorent. Didier Seguier says marl soil gives the density, while Kimmeridgian supplies the minerality. Great complexity on both the nose and palate, this has the richness and structure of the grand cru. Absolutely no need to rush drinking this. Stunning. 96/100

95
/100

Parker über: Chablis Premier Cru Vaulorent Domaine

-- Parker: One of the finest wines in the portfolio this year is the 2020 Chablis 1er Cru Vaulorent, a taut, youthfully reserved bottling of immense promise. Unwinding in the glass with aromas of citrus zest, beeswax, crisp white peach, white flowers, freshly baked bread and oyster shell, it's medium to full-bodied, ample and seamless, with terrific tensioning intensity in a tightly wound format. It's warmly recommended, though patience will be required. 95/100

19+
/20

Gerstl über: Chablis Premier Cru Vaulorent Domaine

-- Gerstl: Das ist unglaublich zart, der Duft umschmeichelt die Nase auf raffinierte Art, da ist eine unfassbare Vielfalt an Duftnoten, wobei die floralen Elemente die wichtigste Rolle spielen, herbe Holunderblüte, aber auch raffinierte Zitrusfrische ist im Spiel. Ein schlankes Kraftbündel am Gaumen, irre Rasse, dramatische Spannung, edler Schmelz, tänzerisch verspielte Aromatik, Chablis wie aus dem Bilderbuch, der Wein strahlt verführerischen Charme aus, eine die Sinne berauschende Köstlichkeit. 19+/20

Mein Winzer

Domaine William Fevre

Für »Maison Fèvre« wird doppelt so viel abgefüllt wie für die Domaine Fèvre, dementsprechend groß ist auch der Unterschied in der Qualität. Die Domaine ist nur biologische Weinbergsarbeit, was bei „Maison“ natürlich nicht der Fall ist, schon daher darf man diese beiden Teile qualitativ nicht...

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