Barolo Del Comune di La Morra 2018

Roberto Voerzio: Barolo Del Comune di La Morra 2018

Zum Winzer

95+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
fruchtbetont
seidig & aromatisch
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 95+/100
Suckling: 94/100
Falstaff: 94/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Del Comune di La Morra 2018

95+
/100

Lobenberg: 2018 war im Piemont ein sehr warmes Jahr mit ausreichend Regenmengen und einer regulären Ernte im Oktober. Ein sehr klassischer Jahrgang, kein grandioses Tannin-Jahr wie 2016, sondern eher delikat und sehr ausgewogen. Im Charakter an 2015 erinnernd, aber nicht ganz so rund und üppig. 2018 ist doch eher wie 2012, mit dieser hohen Eleganz und Verspieltheit. Und obwohl viele Leute von einem heißen und trockenen Jahr reden, weil es vor allem in Bordeaux sehr warm und trocken war, ist 2018 im Piemont kein besonders heißes Jahr. In Summe ist es ein elegantes und florales Jahr, mit einer guten Basis-Konzentration. Nicht so rund wie 2015, ohne die extremen Gerbstoffe von 2016 und nicht so hyperkonzentriert wie 2017. Der vorherrschende Eindruck der feinen und hedonistischen Art entsteht auch durch die Tatsache, dass der Jahrgang leicht verdünnt ist. Es gab etwas größere Mengen als im Durchschnitt, was unter anderem daran liegt, dass es etwas mehr Regen gab als in den Jahren davor. Der Jahrgang ist generell etwas leichter. 2018 ist einfach ein klassisches, aber feines, elegantes, trinkiges und hedonistisches Jahr. Der Vergleich mit 2012 passt wahrscheinlich am besten. Keine extremen Wetterkapriolen, eine trockene Erntezeit im Oktober – so wie es für einen klassischen Barolo oder Barbaresco sein soll. Dementsprechend gibt es sehr elegante und aromatische Weine. Im Grunde ist 2018 das idealtypische Jahr in der Langhe. Der Barolo La Morra ist ein recht neuer Wein bei Voerzio, ein preisliches Zugeständnis an den Markt. Er stammt zu zwei Dritteln aus den Grand Cru Lagen La Serra, Fossati und Case Nere. Der Rest kommt aus der Spitzenparzelle Boiolo in La Morras bester Lage zwischen Rocche dell’ Annunziata und Brunate gelegen. Da gibt es nur 2.500 Stöcke pro Hektar bei einem Kilo Trauben Ertrag pro Stock. Extrem reduziert also, aber mehr als die 300 Gramm pro Stock in den Top-Lagen. Hier ansonsten mit gleichem akribischem An- und Ausbau wie alle Barolo Top-Crus bei Voerzio. Der Wein soll sortimentstechnisch und preislich die Lücke schließen zwischen dem Langhe Nebbiolo und den Barolo Einzellagen, und Kunden einen Ausblick auf das Potenzial der Spitzenweine geben, bei gleichem kompromisslosen Qualitätsstreben für diesen Wein. Trotz extremen Arbeitsaufwands und minimalsten Erträgen versucht Roberto hier einen Wein zu erzeugen, der vielleicht für Endverbraucher unter 100 Euro liegen kann. Das ist – auch wegen der Zugabe von Grand Cru Material – ein wirklich ernsthafter Versuch, einen etwas bezahlbareren Wein auf annäherndem Grand Cru Niveau zu erzeugen. Im Winter 2015/2016 hat er die 5 Hektar Boiolo dazu gepachtet, sehr strukturierter weißer Lehmboden, alles auch bisher in biologischer Bewirtschaftung natürlich. 2018, dieses federleichte und superweiche Jahr. Die Eleganz pur in der Nase. Blumig, weich und trotzdem untendrunter mit gutem Stoff. Der Mundeintritt ist Seide und Samt. Was für ein unglaublicher Schliff, was für eine unglaublich raffinierte Finesse! Aber wenn man 2016 und 2017 probiert hat, mit diesem profunden Druck, dann ist 2018 schon ein Jahr, wie ich es hier noch nie probiert habe. Es hat Substanz und Power, aber es ist gleichzeitig federleicht und sofort zugänglich. Zum Reinspringen schön. Was für ein genialer, raffinierter, zugänglich und hedonistischer Stoff. Wow, eine Ode an die Freude! 95+/100

94
/100

Suckling über: Barolo Del Comune di La Morra

-- Suckling: Sweet berry, strawberry, rose-petal and honeysuckle aromas follow through to a medium body with ultra-fine tannins and a berry and light chocolate aftertaste. Drink or hold. 94/100

94
/100

Falstaff über: Barolo Del Comune di La Morra

-- Falstaff: Fein gezeichnete Nase mit Noten nach Rosenblättern, etwas Chinarinde, dann knackige Kirsche, im Hintergrund etwas Safran. Zeigt am Gaumen klar herausgearbeitete Frucht, Zwetschge und etwas Himbeere, öffnet sich mit viel Saftigkeit, feinmaschiges, dichtes Tannin, strömt ruhig dahin. 94/100

Mein Winzer

Roberto Voerzio

„Der Barolo, den ich anstrebe, soll ein strenger Wein sein, komplex an der Nase und am Gaumen sehr feurig. Man soll verstehen, dass er Frucht bester Weinberge ist, geduldiger und emsiger Arbeit, großer Leidenschaft, in großer Einfachheit und mit Respekt vor der Natur.“ (Roberto Voerzio)

Barolo Del Comune di La Morra 2018