Lobenberg: Ausbau im großen Holzfuder. Alle Weine sind komplett entrappt, aber der Winzer Jean Paul Daumen erwägt das demnächst zumindest teilweise zu ändern. Das liegt an den Nordlagen und sandigen Böden. In manchen Lagen wird die Reife der Rappen nicht komplett erreicht und deswegen hat Jean Paul irgendwann beschlossen komplett zu entrappen. 80% uralte Grenache mit Syrah, Mourvedre und Cinsault. Biodynamische Bewirtschaftung. 2018 ist bei Vieille Julienne ein wahnsinnig charmantes Jahr. Wir hatten 2016 schon eine wahnsinnige Konzentration der Frucht, auch 2017 gab es eine ähnliche Konzentration, aber definiertere Tannine, mehr Druck und mehr Frische. 2018 haben wir diese enorme Reichhaltigkeit dieser so weichen, opulenten Tannine, fast fett, aber einfach unglaublich weich. 2019 kommt da noch frische Aufregung dazu. Dazu eine Aromatik, die zu dieser enormen Dichte und Reichhaltigkeit passt. Da steigt so viel satte schwarze Kirsche mit Sauerkirsche aus dem Glas. Feine rote Johannisbeere dazu, konzentrierte Waldhimbeere, auch ein ganz kleiner Hauch Erdbeere aus der Grenache. Duftig, aromatisch und vor allen Dingen unglaublich charmant. Der Mund ist dann komplett Grenache dominiert, Himbeere bis zum Abwinken. Sehr konzentriert, sehr dicht, sehr reich. Erst am Ende kommt ein Schuss Erdbeere hinzu, rote Kirsche, Sauerkirsche, Salz, feine Länge. Gott, was für ein Leckerli in Opulenz und Dichte, so reich, so überwältigend schön. Ich bin völlig geflasht, das ist anders als 2016 kein Wein zum Niederknien, aber ein Wein der einfach jeden mitnimmt auf diese reiche, opulente Reise in massiver Frucht. Das Ganze mit feinem Salz, Orangenzeste, ein bisschen Mango und Pfirsich unterlegt, es gibt Spiel und Finesse. Ich bewerte den Wein sehr hoch und zwar nicht ob seines genialen Tannins, sondern wegen seiner Weichheit. Die Reichhaltigkeit der Tannine ist da, die Üppigkeit, aber der Wein bleibt weich, aromatisch und fein. Sehr lecker! 97-98/100