Barolo Le Vigne 2017

Luciano Sandrone: Barolo Le Vigne 2017

Zum Winzer

97–98
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2054
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 97–98/100
Suckling: 97/100
Falstaff: 97/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Le Vigne 2017

97–98
/100

Lobenberg: Der Barolo Le Vigne ist eine Cuvée aus vier verschiedenen Lagen aus den Gemeinden Barolo, Novello und zweimal Serralunga, dabei auch die Toplagen Villero aus Castiglione und Baudana aus Serralunga. Ab Jg 2019 ergänzt um eine fünfte Lage alter Reben aus Monforte. Die Bearbeitung beider Barolo geschieht bei Sandrone auf die gleiche Art und Weise. Vollständige Entrappung, acht Tage kalte Mazeration, dann weitere drei Wochen Fermentation im Stahl und danach noch einige Zeit Verweildauer auf der Schale. Verwendung nur des Vorlaufweins, kein harter Presswein. Ausbau zu 80% in gebrauchtem 500 L Tonneau, 20% neues Holz, 24 Monate, kein Abzug, keine Batonnage. 2017 war gekennzeichnet von einer großen Frostperiode im Frühjahr und von einem warmen Sommer mit langer Trockenperiode. Vom Frost wurde die Weinberge von Sandrone nicht heimgesucht, da das Weingut nur Hochlagen bewirtschaftet. Durch die Trockenheit und Wärme stand im Herbst eine rund zwei Wochen frühere Lese an als normalerweise. Ende September bis Anfang Oktober wurde bei Sandrone gelesen. Das schöne war, dass in den ersten beiden Septemberwochen in den Nächten eine große Kühle herrschte. Wir haben also auf der einen Seite einen warmen, reichen, fruchtbetonten Jahrgang wie 2011 oder 2015. Und gleichzeitig haben wir Frische und Kühle durch den kühlen Herbst und somit auch eine hohe Eleganz mit seidigen Tanninen. Die klimatischen Bedingungen haben auch dazu geführt, dass sich in Barolo die verschiedenen Höhenlagen etwas annäherten. Der Jahrgang, mit seiner Frische, Finesse und fruchtstarken Aromatik, dominiert in diesem Jahr 2017 deutlich mehr als in Jahren wie 2016 oder später 2019 und 2020. Der Le Vigne hat eine hocharomatische Nase, wie fast alle 2017er. Bei Sandrone mindestens genauso ausgeprägt wie zuvor bei Mascarello. Die Kühle der Nächte und die Wärme und Reichhaltigkeit der hohen Temperaturen. In Summe sehr feine, aromatische und gleichzeitig reiche Weine, mit seidigem Tannin und frischer Kühle im Mund. Das Kochen über Tag und das Frieren über Nacht bringt aber auch eine frühe Zugänglichkeit. 2017 wird sicherlich weniger als zehn Jahre brauchen, um Perfektion im Glas zu zeigen. Auf jeden Fall ein hedonistischer Jahrgang. Kein Jahrgang zum Anbeten, sondern ein extrem leckeres Jahr. Die Nase ist so reich und dicht. Marzipan, viel süße rote Kirsche, aber auch ein bisschen Cranberry im Hintergrund. Fast ein wenig Erdbeere und Himbeere, sehr duftig. Der Mund zeigt eine hohe Intensität, er ist viel zugänglicher als im Jahr 2016. So lecker, man mag es kaum ausspucken. Im Mund neigt er deutlich mehr zur Himbeere, fast Cabernet-Franc-artig. Etwas Erdbeere, satte Kirsche, jetzt auch Schlehe und ein kleiner Hauch Schwarzkirsche im Hintergrund. Hohe Aromatik. Einfach ein köstliches Jahr mit wunderbar reifen und seidigen Tanninen. Der Wein hallt für Minuten nach, aber nicht wie 2016 mit dem Tanningerüst, sondern mit seiner sensationell intensiv-fruchtigen Aromatik. Es gibt kein Jahr, das man klimatisch mit 2017 vergleichen kann. Die Tannine in diesem Jahr sind so seidig, so fein und so wenig hart. Grandios verspielt und gleichzeitig fruchtstark, intensiv und unendlich aromatisch. 2017 ist nicht vergleichbar, weder mit 2011, das die Kühle nicht hatte, und auch nicht mit 2003. Der Jahrgang 2017 ist reich und trotzdem unique in seiner seidigen, hocharomatischen Struktur. 97-98/100

97
/100

Suckling über: Barolo Le Vigne

-- Suckling: Opulent and very sexy with perfume, cedar, dried flowers and dried strawberries and just a hint of nutmeg. It’s medium-to full-bodied with round and finely velvety tannins and a flavorful finish. So seductive. Drink after 2025. 97/100

97
/100

Falstaff über: Barolo Le Vigne

-- Falstaff: Kirschrot mit schmalem, reifem Rand. Im Duft Walderdbeere, Rose, Darjeeling und ein Hauch von Holzeinfluss. Sehr floral. Der Gaumen zeigt sich saftig und spannungsvoll, das Nebbiolo-Tannin greift fest an und beißt ein wenig, kratzt aber nicht und hat nichts Grünes. Im Abgang kommt wieder eine florale, leicht würzige Aromatik auf, begleitet von viel Saftigkeit und Nerv sowie von intensiver taktiler Mineralität. Sehr elegant! 97/100

Mein Winzer

Luciano Sandrone

Luciano Sandrone war wohl einer der dynamischsten Erneuerer und Vorreiter in der Barolo Region. Er erreichte das schier Unglaubliche, nämlich sein Weingut aus dem Nichts aufzubauen und es in wenigen Jahren zu einem der besten und bedeutendsten der Region zu machen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau...

Barolo Le Vigne 2017