Lobenberg: Unter dem Namen von der Fels kann man quasi die Zweitwein Cuvée aus vier verschiedenen Grand Cru Lagen der Familie Keller verstehen, circa 50% kommen aus dem Kirchspiel, der Rest aus Abtserde, Hubacker und Morstein. Auf Grund dieser Klasse ist der Wein eigentlich nicht regulär klassifizierbar, weder ist es ein Gutswein, noch ist ein Ortswein, es ist eigentlich nur eine abgestufte Grand Cru Cuvée für einen unglaublich guten Preis. Seit vielen Jahren der King of Currywurst in diesem Preisbereich in Rheinhessen. Sehr geradlinige Nase, feine europäische Frucht, hochgesundes Lesegut, immer schön geradeaus, schöner Sommerapfel, saftig, Netzmelone, Quitte, Limettenabrieb, Kreidestaub, sehr mineralisch, feuersteinig, eine feine kräutrige Blumenwiese im Hintergrund. Der Mund ist unglaublich frisch, aufregend und spannend in dieser unglaublichen Frische, reife Salzzitrone, reife Limette, getragene Aromatik mit viel Schliff, sehr pur, aufregend in dieser Frische, ganz feine gelbe Frucht, etwas Aprikose, aber mit wunderbarerer salziger Länge. Verspielt, druckvoll, aber noch mehr mit großer Feinheit, Granny Smith, etwas Grapefruit, Minze, tolle Frische. Schöne Balance aus der sanften Haptik aus der Reife der Trauben und der mineralischen Spannung mit Feuerstein und Kreide, langes, salzbeladenes Finale. Bei KP Keller zeigt sich einfach auch das seit Jahren schon hervorragende, penible Weinbergsmanagement. Es werden die Triebspitzen nicht geschnitten, sondern gewickelt oder kontrolliert heruntergebunden, wie bei Leroy oder Zind-Humbrecht. Die Arbeit mit der Laubwand war ein sehr entscheidender Faktor in diesem Jahr. Kellers haben 2018 sehr viel einfach wuchern lassen, was normalerweise eingedämmt wird, um maximale Beschattung zu erhalten und damit die Säuren und die pH-Werte so gut wie möglich in Schach zu halten. Außerdem sagte KP, dass alles was die Pflanze nach oben hin leisten muss, holt sie sich von unten aus tieferen Wurzeln wieder zurück, das wird noch verstärkt durch Dichtpflanzungen um 10.000 Stock pro Hektar, um die innere Konkurrenz zu fördern. Die Rechnung ist aufgegangen. Seit vielen, vielen Jahren ist der von der Fels eine Benchmark und das nicht nur in Rheinhessen. 96+/100
