Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2016

Peter Jakob Kühn: Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2016

BIO

VDP

Zum Winzer

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2018–2032
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 100/100
Weinwisser: 19,5+/20
Pirmin Bilger: 20/20
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2016

100
/100

Lobenberg: Das Landgeflecht ist eine 1978 gepflanzte Paarzelle. 7.000 Stock pro Hektar, lediglich 3.000 Quadratmeter groß (man spricht von einem guten „Morgen“, 1 Morgen = 2.500 Quadratmeter). Es ist der untere Hangbereich des Doosberg. Also noch im Hang. Der Name Landgeflecht kommt vom Landgeflechter Brunnen. Es ist eine Lage, die mit ausreichend Wasser versorgt wird, aber keinen Nässestau hat. Löss-/Lehm- über Quarzitböden. Dieses Landgeflecht ist eine Monopollage. Erstmalig gab es diesen Wein 2006 als Auskoppelung aus dem Doosberg. Der Wein wird in einem 1.200 Liter Stückfass auf der Vollhefe für 20 Monate ausgebaut. Der 2015er bekam danach nochmal ein Jahr Flaschenreife bevor er jetzt Mitte 2018 in den Verkauf kommt. Seit 2014 oder spätestens seit 2015 stellen die beiden Unikate von Kühn, also Schlehdorn und Landgeflecht die Speerspitze von deutschem Riesling mit verlängertem Hefelager dar. Nun kommt der 2016er, aus meinem bis dato Lieblingsjahrgang, der einerseits tatsächlich viel Ähnlichkeit hat mit dem was wir hier aus 2018 sehen. So unaufgeregt und schick, oder um Peter Bernhard Kühn zu zitieren, ein Wein von „vinophiler Eloquenz“, das trifft es ganz gut, diesen Ausdruck hatte ich noch nicht parat. Ich habe das immer schick, unaufgeregt, souverän und erhaben genannt, aber mit vinophiler Eloquenz kann ich extrem gut leben. Wie schon gesagt bis dato gab es kein besseres Jahr hier als 2016, ob 2018 das einholen oder toppen mag wird sich zeigen, auch wenn die Jahrgänge natürlich sehr unterschiedlich sind. 2016 ist das Landgeflecht ein höchster Genuss, unendlich fein und verspielt in der Nase, natürlich auch hier dieses Cremige, Schmelzige aus dem Hefelager, aber nichts Süßes. Blütenstaub, Darjeeling Tee, getrocknete Kamille und Küchenkräuter, erhaben und ein bisschen überirdisch abgehoben in seiner Feinheit. Auch im Mund nicht fordernd, kein Druck, sondern einfach nur schöne Frische in europäischer Frucht, clean, reintönig, schmelzend zart, Honigmelone, reife Quitte als tragendes Fruchtelement in diesem Wein, reife Birne, aber nichts ist üppig. Verglichen mit 2015 ist 2016 noch feiner, noch nobler, noch abgespacter in dieser „vinophilen Eloquenz“. Der 2016er Landgeflecht wird im Herbst 2019 auf den Markt kommen und ich bitte jeden der handverlesenen Käufer dieser Weine ihnen noch ein paar weitere Jahre der Ruhe zu lassen. Der Wein gehört zum Besten, was Deutschland in Sachen Riesling anzubieten hat, aber man muss dazu sagen, dass wir hier eine gänzlich unikathafte Stilistik haben, einen Stil, wie er zurzeit nur hier beherrscht wird. Alles andere ist lauter, druckvoller, aufgeregter und fordernder. Hier ist die ganz, ganz große Entspanntheit angesagt. Etwas das man eigentlich nur bei einem 30 Jahre alten, perfekt gereiften Riesling aus besten Pfälzer Lagen trinkt oder eine 50 Jahre alte Spitzenspätlese von der Mosel. All diese Anmutung findet sich in Schlehdorn und Landgeflecht schon sehr viel früher. 100/100

19,5+
/20

Weinwisser über: Riesling Landgeflecht PJK. Unikat

-- Weinwisser: 13 Monate auf der Vollhefe, bis Mitte April 2018 auf der Feinhefe, 16 Monate Flaschenreife. Die Parzelle liegt am Hangfuss des Doos- bergs, wurde 1978 angelegt und hiess frü- her «Landflechter Brunnen», geografische Verlängerung der Brunnenlagen. Atem- beraubendes kristallklares und gleichzeitig tiefsinniges Bouquet mit kandierten Zitrus- früchten, Zitrusblüten und aparter Kräut- rigkeit. Ultrafein gesponnener Gaumen, wie die GGs sehr seidig, ungemein prä- zise und finessenreich, mit einer schwe- benden Leichtigkeit, die an eine Ballerina denken lässt. Die ganz feine Extraktsüsse (ca. 3 g RZ) vermählt sich im Finale wun- derbar mit dieser kühlen und gebündelten Salzigkeit. Wow. 19,5/20

20
/20

Pirmin Bilger über: Riesling Landgeflecht PJK. Unikat

-- Pirmin Bilger: Nach den beiden grossartigen grossen Gewächsen kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es noch besser sein könnte. Die Vergangenheit hat uns jedoch immer eines besseren belehrt. Der Duft ist einfach purer Riesling und doch ist der Wein von einem Stern. Diese Tiefe zusammen mit dieser Reinheit - unerreicht. Viel reife Frucht und doch so unendlich zart im Bouquet. Hier strahlt die Magie der Natur aus dem Glas. Der Gaumen - was soll man sagen - wie kann ein so komplexer Wein so derart zugänglich und genüsslich daherkommen? Der baut keine Hürden auf, sondern zeigt sich offen für alle und alles. Das ist doch genau was man will. Ein intensives Weinerlebnis, welches aber trotz seiner Genialität so einfach zum Verstehen ist. Herrlicher Schmelz trägt die vielseitigen Aromen über den Gaumen und wird von einer rassigen Säure gestützt. Was für eine Dichte, Kraft und dann kommt noch diese Länge mit einem würzig mineralischen Finale. Dieses Weinerlebnis berührt und macht gleichzeitig sprachlos. 20/20

Mein Winzer

Peter Jakob Kühn

Dass man nicht immer Mainstream sein muss, um großen Erfolg zu haben, beweist Familie Kühn mit Ihrer herausragenden Arbeit als Demeter-Aushängeschild des Rheingaus. 1978 übernahmen Angela und Peter Jakob Kühn das Gut in Oestrich-Winkel von Peters Vater, der kurz darauf nach langer Krankheit...

Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2016