Etoile Palomino Fino 2022

Muchada-Leclapart: Etoile Palomino Fino 2022

BIO

Zum Winzer

94–95
100
2
Palomino Fino 100%
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2042
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 94–95/100
Parker zu 2018: 93/100
6
Spanien, Malaga und Jerez
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Etoile Palomino Fino 2022

94–95
/100

Lobenberg: Ein nur 0,7 Hektar großer Plot auf Lehmböden in Miraflores. Also komplett anders als die typischen Kreideterroirs der Gegend. 60 Jahre alte Reben auf 45 Metern über Meer. Der Wein hat nur 10,5 Volumenprozent Alkohol. Lehmboden gibt sofort mehr Druck. Die Nase hat viel mehr Schub als die Weine vom Kreideboden, mit Boskop und einer leichten Schaligkeit. Auch hier reife Quitte, aber weniger blumige, florale Exotik, sondern mehr süße Blüten – gelb und rot. Viel Schub, viel Wärme schon in der Nase. Schon ein klein wenig an Chardonnay erinnernd. Auch im Mund zeigt der Wein viel mehr Druck. Fast ein Powerwein! Aber keine Bitterstoffe, sondern nur reife, satte Frucht. In einer Blindverkostung erinnert das wenig an Palomino Fino, sondern eher an druckvollen Chardonnay oder Chenin Blanc mit viel Terroir, viel Salz. Wieder kommen Boskop, Mango, Pfeffer und etwas Papaya. Aber mit viel Schub. Es ist definitiv eher ein Essensbegleiter als die filigranen Meisterwerke zuvor. Und trotzdem ist die Tanninstruktur zart, der Wein ist frisch und reich. Erstaunlich, wie sehr das Terroir den Wein trotz gleicher Rebsorte verändern kann. Definitiv eher zur Burgundersorte tendierend. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

93
/100

Parker zu 2018 über: Etoile Palomino Fino

-- Parker zu 2018: Even if the nose was quite similar in the Palomino wines (the Moscatel is always another story), the finesse and nuance of the 2018 Ètoile was quite noticeable in the palate, where the energy I found must be the combination of the albariza de lentejuelas soils and the depth of the old vines in the Pago Miraflores Alta, where a soft slope produces wines that are subtle and elegant. It fermented and matured in oak barrels, without the influence of the Sherry barrels, rather than in the Sherry butts where the 2017 had fermented and matured in oak cask. This is a more powerful version of Lumiere. This has 11% alcohol and a pH of 3.31 with 5.71 grams of acidity. Only 720 bottles were produced. It was bottled in July 2019. 93/100

Weingut über: Etoile Palomino Fino

-- Weingut: Étoile is our star; dry, hectic, saline and elegant; a silent memory of our History. Its grapes come from Miraflores Alta, a vineyard over sixty years old in one of the historic estates in Pago. Its notes of memory of the Marco de Jerez wines stand out, being its vinification without intervention and without flower. Vinified in old Manzanilla boots or used french barrels. Viña Miraflores Alta,in Pago Miraflores. 0.7 hectares. “Lustrillos and lentejuela albariza” soils. Fermented and vinified in old Manzanilla boots or used french barrels for 12 months. Spontaneous fermentation; without rectification of any kind. Initial sulphite minimum. Work on lees. Without filtering or cold stabilizing.

Mein Winzer

Muchada-Leclapart

Muchada-Léclapart ist das geniale Projekt der beiden biodynamischen Winzer Alejandro Muchada aus Cádiz in Südspanien und David Léclapart vom gleichnamigen Champagnerhaus. Im Sherry-Dreieck an der Atlantikküste Andalusiens, genauer gesagt in Sanlúcar de Barrameda, bewirtschaften die beiden knapp drei...

Etoile Palomino Fino 2022