Lumiere Palomino Fino 2022

Muchada-Leclapart: Lumiere Palomino Fino 2022

BIO

Zum Winzer

96–97
100
2
Palomino Fino 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2042
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
exotisch & aromatisch
mineralisch
3
Lobenberg: 96–97/100
Penin zu 2020: 95/100
Parker zu 2019: 93/100
6
Spanien, Malaga und Jerez
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Lumiere Palomino Fino 2022

96–97
/100

Lobenberg: Der Plot heißt eigentlich La Platera – Lumière ist also ein Fantasiename. Weil Alejandro nicht nach Maßgaben der DO arbeiten möchte, darf er den Namen nicht verwenden. Die Reben sind über 65 Jahre alt und stehen komplett auf Kreidefelsen. Der Weinberg liegt 45 Meter über dem Meeresspiegel – das gilt in Miraflores als Einstieg in alle Toplagen. Miraflores ist deshalb so besonders, weil es in Sanlúcar sehr viel Wind gibt und nicht so viel Hitze. Die Alkoholwerte sind deshalb sehr gering – der La Lumière hat nur 11,5 Volumenprozent Alkohol. Palomino Fino von alten Reben – das bringt eine extrem florale Nase. Gelbe und weiße Blüten, darunter Reineclaude und Salz. Und bei aller Zartheit erstaunlich viel Schub aus gelber und weißer Frucht. Aprikose, auch wieder Exotik aus Maracuja und ein Hauch exotische Ananas. Wunderbarer Druck in der Nase, ohne jegliches Fett. Eine schwebende Schönheit mit hoher Intensität! Im Mund eine geniale Aromatik… Auch hier wieder viel gelbe Frucht aus Aprikose, aber auch ein leichter Bitter-Hauch. Wieder süßer Sanddorn, süße reife gelbe Mango. So viel Schub und gleichzeitig eine so wunderschöne spielerische Aromatik und hohe Intensität! Das Ganze aber ohne Fett. Der Wein steht für Minuten, es ist eine traumhafte Fruchtkomposition! Viel zu schade, um das mit Essen zu kombinieren. Der Wein – obwohl er einen so geringen Alkoholgehalt hat und null Restzucker – ist für sich schon eine Art Dessert in seiner wunderbaren Ausprägung, mit seinem süßem Sanddorn-Honigschwänzchen, der leichten Exotik und viel gelber Frucht. Echt schick! Was wir aus der Region Jerez bei Willi Perez und De La Riva in Druck und Power haben, ist im windigen kühleren Sanlucar auf dem leichteren Kreidehügel des Miraflores bei gleicher Klasse eben das Gegenteil in purer Eleganz und schwebender Ätherik, wie ein Frühlingshauch. 96-97/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Penin zu 2020 über: Lumiere Palomino Fino

-- Penin zu 2020: Goldfarben. In der Nase reifes Obst, trockene Kräuter, weiße Blumen und getrocknete Blumen. Würzig. Im Mund fleischig, geschmackvoll, zartbitter und nachhaltig. 95/100

93
/100

Parker zu 2019 über: Lumiere Palomino Fino

-- Parker zu 2019: There's more ripeness and volume in the 2019 Lumière, and compared with the 2018 that I tasted next to it, the wine suffered in comparison. 2019 was a year of concentration and high ripeness, and the wine achieved 13.5% alcohol (a full 1% more than the 2018), while it also has a lower pH and higher acidity, so the wine still comes through as balanced, but the point of balance is different. All the Palomino wines have certain varietal character, which seems stronger in the 2019s. Or to put it differently, the 2018s were more transparent with the soils; the soils came through more clearly. 3,720 bottles were filled in July 2020. 93/100

Weingut über: Lumiere Palomino Fino

-- Weingut: Lumière is our lighthouse that illuminates; balanced, serene, salty and elegant; the lively subtlety of the “palomino” grape. Its grapes come from our best plot: “La Platera”, located on a gentle hill of the “Pago Miraflores”, facing west, with calcareous subsoils of “tosca cerrada” of “albariza” at a depth of 2 meters. It stands out for its harmony, sumptuousness in the mouth, floral aromatic and notes of gunpowder, typical of a large “Pago”. Wood, soil and fruit are harmoniously united. “Viña La Platera Vieja del Pago Miraflores”. “Miraflores Baja” area. 1.2 hectares. Soil of “Lustrillos” and calcareous subsoils of “tosca cerrada” of “albariza” at a depth of 2 meters. Fermented and vinified in used Bordeaux barrels for 9-10 months. Spontaneous fermentation; without rectification of any kind. Minimum initial sulphite. Work on lees. Without filtering or cold stabilizing.

Mein Winzer

Muchada-Leclapart

Muchada-Léclapart ist das geniale Projekt der beiden biodynamischen Winzer Alejandro Muchada aus Cádiz in Südspanien und David Léclapart vom gleichnamigen Champagnerhaus. Im Sherry-Dreieck an der Atlantikküste Andalusiens, genauer gesagt in Sanlúcar de Barrameda, bewirtschaften die beiden knapp drei...

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