Trediberri: Dolcetto Dogliani 2023

Lobenberg: Das Weingut hatte bis 2021 einen Weinberg (Bricco Mollea) auf lange Zeit gepachtet. 2022 entdeckten Nicola und Stefania die perfekten Lagen und konnten endlich ihre eigenen drei Hektar, ganz in der Nähe der ursprünglichen Lage, erstehen. Diese drei Hektar sind auf zwei Dörfer verteilt: Basti und Ciglie. 2,5 Hektar davon wurden 2022 neu bepflanzt, also gibt es erstmal nur eine kleine Menge Dolcetto von einem halben Hektar Reben. In Dogliani gibt es nicht zwangsläufig besseres Terroir als in der Langhe. Aber die Dolcetto wächst in Dogliani auf den besten Böden mit Südexposition. Deswegen gibt es eine solche Dolcetto-Qualität eben nur aus Dogliani. Das muss man wissen. Das Terroir ist nicht besser, aber in der Langhe steht in vergleichbar guten Lagen immer Nebbiolo. Zwei bis dreimonatiger Ausbau im Betontank. Ich probiere dieses Fassmuster aus einem Betontank. Der Wein ist gerade frisch durch die Malo und wird noch einmal abgezogen, um Trübstoffe zu entfernen. Schon die Nase ist schön! Pflaumen, Brombeeren und viel dunkle Frucht mit einer wahnsinnigen Dichte an Veilchen und einer geheimnisvollen, zugleich zarten, würzigen Rauchigkeit. Im Mund ist der Wein ultra puristisch und geradlinig mit saftiger, salziger Frische. Mmmh, das ist ultra leckerer Stoff! Saftige, süße Brombeeren und Pflaumen, auch ein Touch Himbeeren und Veilchen und würziger, grüner Pfeffer. Ein Spaßwein in fabelhafter Balance, das erinnert an einen Beaujolais Cru, also ein Wein, der weit über seiner Gewichtsklasse kämpft und ein absolutes Schnäppchen ist in seinem Preisbereich. Das ist durchaus ein Wein mit Anspruch, der wirklich hervorragend gemacht ist. Leider gibt es gerade mal 6.500 Flaschen. 94/100