Valtuille El Rapolao 2021

Castro Ventosa De La Familia Perez: Valtuille El Rapolao 2021

Zum Winzer

97–100
100
2
Mencia 85%, Alicante Bouschet 10%, Diverse 5%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2052
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–100/100
Parker: 98/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Valtuille El Rapolao 2021

97–100
/100

Lobenberg: Valtuille ist ein besonderer Ort in Bierzo, so wie es Vosne-Romanée an der Côte de Nuits ist. Es gibt hier übermäßig viel Sandboden anstatt Schiefer, Granit und Quartz wie im Rest von Bierzo. Genau wie in Châteauneuf-du-Pape fördert das die Feinheit und Eleganz, deshalb steht Valtuille für die wohl elegantesten Weine Bierzos. Castro Ventosa ist das Familien Weingut von Bierzos Starwinzer Raul Perez und die Domaine verfügt über große Anteile in den besten Einzellagen der Gemeinde Valtuille. Daher gibt es hier viele Einzellagen-Weine von Castro Ventosa, aber nur wenn die Trauben gut genug sind. Aus der Einzellage Rapolao erzeugt Raul Perez auch unter seinem eigenen Label immer einen seiner allerbesten Weine. Die Lage ist einfach spitze! Es ist eine der kühlsten in Valtuille, die Sonne kommt hier immer erst etwas später am Tag hin. Dennoch werden die Trauben relativ früh gelesen, um die maximale Frische und Eleganz zu erhalten. Anders als der Valtuille Villegas sieht Rapolao keine Barriques und wird ausschließlich im 500 Liter Fass ausgebaut, genau wie La Cova. Direkt nach dem Öffnen zeigt die Nase des Rapolao eine ganz feine Reduktion wie ein nobler Burgunder, dazu die perfekt integrierte Würze von der Ganztraubenvergärung, Pfeffer, Schwarztee und Feuerstein. Dunkle und rote Kirsche, hauchfeines Cassis, ein kleines bisschen Süßholz, Nelke. Alles fein verwoben und in ätherischer Leichtigkeit vor sich hin schwebend, aber auch Tiefe und schwerelose Konzentration anzeigend. Diese Verbindung von Tiefe ohne Wucht, dieses Tänzerische, diese Leichtigkeit bei gleichzeitig profunder Frucht und Würze, das ist es was Valtuille so besonders macht, diese Magie gibt es fast nur hier so. Die Sandböden sind ein Schlüsselfaktor. Holz ist nicht spürbar in dieser hochfeinen Nase. Im Mund mit grandioser Präzision und Frische auf der Zunge auftreffend, Cassis, Sauerkirsche, Schlehe, Veilchen. Das Ganze ist auf ultrafeine, kreidige Tannine und eine salzbeladene Säurespur gebettet, die den Wein in luftige Höhen trägt. Feuerstein-artige Mineralität, fast wie roter Sancerre, dann wieder verspielt und würzig wie ein Cabernet Franc aus Anjou. Die Eleganz und Frische sind famos. Alles tanzt und vibriert, dennoch hört es nicht mehr auf hintenraus. Rapolao und auch Villegas zeigen diese Perfektion und Harmonie, die Valtuille unweigerlich zum Vosne-Romanée oder Saint-Julien des Bierzo machen. Wäre da nicht Cesar Perez eigener Rapalao, das hier wäre der einzige Primus inter Pares. 97-100/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.In Bierzo verlief der Jahrgang 2021 etwas anders als in den restlichen Topregionen Spaniens. Nach einem recht kühlen Frühjahr folgte ein extrem heißer Sommer. Viele Winzerinnen und Winzer planten schon für eine extrem frühe Lese mit extrem reifen Weinen. Am Ende hat der Jahrgang aber die Kühle des Frühjahrs beibehalten – die Weine haben alle 13,5 Volumenprozent Alkohol. Die Hitze des Sommers ist nicht die Dominante in den Weinen. Es sind also grundsätzlich sehr reife, aber auch sehr kühle Weine.

98
/100

Parker über: Valtuille El Rapolao

-- Parker: The 2021 Valtuille La Cova de la Raposa comes from the lieu-dit that names the wine, where the soils are rich in sand, and which they have been vinifying separately since 2003. This south-facing vineyard is the first they harvest, as the orientation and the fact that the old vines only produce two to three clusters per vine make them ripen early. They used 40% full clusters for the native fermentation with 40 days of maceration. It matured in two 500-liter oak barrels for 12 months. It has moderate alcohol (12.43%) and ripeness with nice balance, a sleek mouthfeel and very fine tannins. This is a warm place that behaved quite well in the cooler 2021 vintage. The sandy soils are a little more compact, and this is tighter than the more-open 2020. 1,200 bottles were filled in March 2023. 98/100

Mein Winzer

Castro Ventosa De La Familia Perez

Castro Ventosa wurde 1752 von der Familie Perez gegründet, und seitdem ist die Familie im Besitz des Anwesens. Die Familie Perez besitzt 75 Hektar Mencía-Weinberge in Bierzo und ist damit der größte Besitzer dieser Rebsorte innerhalb der D.O. Bierzo.

Valtuille El Rapolao 2021