Camins del Priorat 2022

Alvaro Palacios: Camins del Priorat 2022

Zum Winzer

93–94
100
2
Samso 60%, Garnacha 30%, Cabernet Sauvignon 5%, Syrah 5%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2029
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 93–94/100
Suckling zu 2021: 92/100
Wine Spectator zu 2021: 92/100
Penin zu 2021: 92/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Camins del Priorat 2022

93–94
/100

Lobenberg: Ein wunderbarer Einstiegswein. In der Nase dominieren Heidelbeere und dezente Himbeere, dazu eine leicht süßliche Würze und auch sehr weiche und florale Aromen (das Etikett lässt grüßen). Im Mund samtseidige Struktur, allerfeinste Tannine. Ist sofort präsent und herrlich trinkbar. Die Säure ist das Rückgrat des Weines. Alles bleibt versammelt, trotz der gefälligen Trinkigkeit wird der Wein nicht breit. Im Nachklang kommt die Heidelbeere immer wieder und bespielt den Gaumen. Macht einfach große Freude. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

92
/100

Suckling zu 2021 über: Camins del Priorat

-- Suckling zu 2021: Vibrant, youthful and brambly nose that is very fruit-expressive, with lots of red cherries, pomegranate, potpourri and hints of oyster-shell minerality and coffee that extend to a crunchy, medium-bodied palate, framed by juicy, fresh tannins. Bright, silky and unassumingly approachable now. Drink through to 2025. 92/100

92
/100

Wine Spectator zu 2021 über: Camins del Priorat

-- Wine Spectator zu 2021: This bright red bursts with flavor, with fragrant marjoram, violet and milled white pepper accenting crisp cherry and ripe boysenberry fruit. Features fine tannins that are a sleek frame for the expressive profile, with a spicy mineral streak driving the finish. Garnacha, Samsó, Cabernet Sauvignon and Syrah. Drink now through 2028. 15600 cases made. From Spain. 92/100

92
/100

Penin zu 2021 über: Camins del Priorat

-- Penin zu 2021: Tiefes Kirschrot im Glas. In der Nase getrocknete Kräuter gepaart mit Noten von roten Waldbeeren und reifer Frucht. Dazu frische, klare Röstaromen. Im Mund kraftvoll, die reife Frucht spiegelt sich wider. Im Abgang würzig mit runden Tanninen. 93/100

Mein Winzer

Alvaro Palacios

Mittelpunkt des in den unwegsamen katalonischen Bergen gelegenen Weinanbaugebietes Priorato ist der kleine Ort Gratallops. Von hier aus haben in den vergangenen Jahren außergewöhnliche Rotweine für Furore gesorgt.

Camins del Priorat 2022