Tinus Viognier Plateau de l'Aigle 2022

Chateau des Tourettes: Tinus Viognier Plateau de l'Aigle 2022

Zum Winzer

94–96+
100
2
Viognier 100%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2037
Verpackt in: 12er
9
mineralisch
exotisch & aromatisch
voll & rund
3
Lobenberg: 94–96+/100
6
Frankreich, Rhone, Luberon
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Tinus Viognier Plateau de l'Aigle 2022

94–96+
/100

Lobenberg: In dieser Rhône-Domaine, die dem Burgund-Großmeister Jean Marie Guffens-Heynen gehört, einem der höchstbewerteten Burgunderwinzern überhaupt. Hier wird genau wie im Burgund das ausgetüftelte Winemaking von Guffens-Heynen eingesetzt. Der Wein wird im Holz ausgebaut, rund 30 Prozent neu. Der Großteil der Weinberge von Ch. des Tourettes ist nördlich ausgerichtet und liegt auf fast 500 Metern Höhe. Die Nächte hier sind sehr kühl. Die Reben stehen auf purem Kalksteinfels. Der Viognier läuft in dieselbe Richtung wie der Marsanne, nur geradeaus, salzig, pikant, so ultrafokussiert, dass man nicht glauben kann diese Rebsorte im Mund zu haben. Das muss Chardonnay sein! So viel Spannung, läuft wie mit Scheuklappen geradeaus. Der Wein hat einen unglaublich niedrigen pH-Wert wegen dem kargen Boden und der Trockenheit. Nur die noble Zitrusschalen-Bitternis am Ende verrät hier den Viognier, ansonsten unmöglich in einer Blindprobe zuzuordnen mit dieser famosen reduktiven Spannung und dem einmalig tiefen pH-Wert. Guffens ist ein Meister, der seine Handschrift in jedem Klima und jeder Rebsorte so grandios kompromisslos und handwerklich perfekt umsetzt. Einer der genialsten Weißweinwinzer auf dem Planeten, da kann sich so mancher Rhônewinzer noch etwas abschauen für die Weißen. Toller Wein, macht mir sehr viel Trinkspaß! 94-96+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Chateau des Tourettes

Jean-Marie Guffens-Heynen ist ähnlich wie Markus Molitor in Deutschland ein Universalgenie im Weißwein. Neben seiner winzigen Hauptdomaine im Burgund (1979) hat der Auswanderer mit Closiot auch noch eine Barsac-Domaine und im Luberon: Château des Tourettes. Was er anpackt, wird zu gold, denn die...

Tinus Viognier Plateau de l'Aigle 2022