Les Deux Albion Blanc 2022

Chateau de Saint Cosme: Les Deux Albion Blanc 2022

BIO

Zum Winzer

93–94
100
2
Clairette Blanche 30%, Marsanne 30%, Piquepoul 20%, Ugni Blanc 8%, Viognier 7%, Bourboulenc 3%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2031
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 93–94/100
6
Frankreich, Rhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Les Deux Albion Blanc 2022

93–94
/100

Lobenberg: Louis Barruol hat diese zehn Hektar erst 2012 gepflanzt. Komplette Selection Massale aus Hermitage und aus Condrieu. Das heißt, es ist eine Selektion aus Marsanne, Roussanne und Picpoul ganz aus dem Norden. Sein bisheriger Côtes du Rhone Blanc ist aus dem Programm verschwunden, denn da war ein großer Teil zugekaufter Trauben von Vertragswinzern mit involviert. Nun alles aus eigenem Anbau mit einem Terroir in der Nähe des Flusses Ouveze und mit einem doppelt so hohen Kalksteinanteil wie in Gigondas. Also perfekter Untergrund für hochklassige Weißweine. Es ist ein preiswerter Wein, der vinifiziert wird wie in Grand Cru. Ein großer Wein, in jeder Beziehung. Die Nase ist geprägt von einer leichten Rappigkeit. Ein paar provenzalische Kräuter dazwischen. Dichte Birne, auch ein leichter Hauch grüne Aprikose. Typisch Rhône, aber auch mit sehr viel Struktur. Viel Grip im Mund. Quitte, Birne, grüne Aprikose und viel Kräuter. Thymian, Salbei und Floralität, ein ganzer Strauß Wiesenblumen. Diese Floralität mündet ein in eine salzige, leicht bittere Mineralität am Ende. Reif und trotzdem strukturiert. Diese Bitterkeit kommt sicherlich von den Rappen während der langsamen Pressung. Sehr, sehr schicker, kleiner weißer Wein, der wie ein großer daherkommt in seiner unbeschreiblichen Eleganz und Verspieltheit. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Les Deux Albion Blanc 2022