Pino 2022

Bodegas y Vinedos Ponce: Pino 2022

BIO

Zum Winzer

97
100
2
Bobal 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2044
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97/100
Parker: 95/100
6
Spanien, Manchuela
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pino 2022

97
/100

Lobenberg: Reinsortig mit Bobal bestockter 1,2 Hektar kleiner Weinberg auf 900 Metern Höhe. Buschwein, Handlese, Bio. Spontanvergärung als Ganztraube im offenen Holz und Lagares. Malo und Ausbau auf der Hefe im 600 Liter Tonneau und im großen Holz. Leuchtendes Rot mit schwarzen Reflexen. Immense Frische in der Nase, es vibriert richtig. Satte Krautwürze, Speck, frisches Fleisch, wild. Intensiv und puristisch in seiner fast massiven Ausprägung. Und wegen der Einzigartigkeit der Rebsorte Bobal so gar nicht vergleichbar mit anderen Hochlagen-Weinen des Ostens oder Westens wie Mencia oder Garnacha. Der sattfruchtig intensiv kirschig-beerige Wein zeigt sattes, aber butterweiches Tannin und er wird von der genialen Frische perfekt balanciert. Ich gebe zu und bedaure die Bobal erst so spät für mich entdeckt zu haben. Einzigartig. 2021 passt in seiner Frischen Saftigkeit großartig dazu. 97/100In Manchuela, der Bergregion von La Mancha sehr hoch gelegener, reiner Bobal-Weinberg. Manchuela liegt nördlich von Jumilla und direkt westlich von Valencia. Aus der autochthonen Rebsorte entstehen tiefdunkle Weine mit Power und Fülle und in kühleren Jahren auch viel Frische und moderatem Alkohol. Biologischer Weinbau und niedriger Ertrag können diese Rebsorte zu großer Klasse bringen.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Parker über: Pino

-- Parker: The 2022 Pino was produced with the Bobal grapes from one hectare of 40-year-old vines on limestone soils. With the idea to achieve a more serious age-worthy red, it fermented in 4,500-liter oak vats and matured in a 3,500-liter oval oak foudre. It has 13.5% alcohol and good acidity and freshness with the usual parameters for the grape (pH 3.57 and 5.7 grams of acidity). This was the more reductive of the 2022s that I tasted; the wine is more austere and feels a bit more rustic in the palate, but it was bottled only two months before I tasted it. 4,000 bottles were filled in August 2023. 95/100

Mein Winzer

Bodegas y Vinedos Ponce

Im Südosten Spaniens, in der Region Manchuela, erzeugt der leidenschaftliche Winzer Juan Antonio Ponce unglaublich beeindruckende, finessenreiche Weine nach den Richtlinien der Biodynamie. Hauptsächlich aus der hier vorherrschenden Rebsorte Bobal, die dank Ponce internationale Bekanntheit erlangte.

Pino 2022