Pinot Blanc Wehlener Klosterberg *** 2020

Markus Molitor: Pinot Blanc Wehlener Klosterberg *** 2020

Zum Winzer

96–97
100
2
Pinot Blanc 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2051
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 96–97/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Blanc Wehlener Klosterberg *** 2020

96–97
/100

Lobenberg: Dieser Klosterberg*** ist dann schon im Wettbewerb mit den ganz großen Burgundern. Nach einer kurzen Maischestandzeit zu 100 Prozent in neuen Barriques vergoren und ausgebaut, aber natürlich entsteht dieser Wein auch aus dem ältesten Rebmaterial und dem besten Lesegut, das hier in Wehlen steht. Das heißt, wir erreichen hier eine Frucht- und Extraktkonzentration, die gepaart mit dem Neuholz definitiv seine vier bis fünf Jahre Zeit braucht, um die immer zu massiven Neuholznoten der ersten Jahre einzubinden. Der Wein kommt dann aber der Erfahrung nach mit fünf bis zehn Jahren Reife zu einer Größe, die mit den allerbesten Weißburgundern der Welt mithalten kann. Ja manchmal durchaus vorne liegen kann, viel bessere Weißburgunder gibt es eben auf der Welt nicht. Die Intensität in der Nase ist wirklich famos! Das Schöne ist, dass sich mit ein paar Minuten Belüftung die massive weiße und gelbe Frucht durchaus gegen das Neuholz durchsetzen kann. Wir haben hier deutlich mehr weißen Pfirsich als in den einfacheren Qualitäten. Und vor allem ist der Pfirsich dichter, druckvoller, intensiver, ohne aber fetter zu sein. Nein, im Gegenteil, es wird noch feiner. Die Birne dominiert weniger, der weiße Pfirsich ist ganz vorne, aber auch viel Kreide und Kalk. Da ist weniger krautige Schieferigkeit, mehr Kreidenoten und feines Salz. Fast wirkt er wie auf Kalkstein gewachsen in dieser Ruhe, dieser Finesse und dieser hellen Eleganz. Genauso findet sich im Mund ganz viel Kreide und weißer Pfirsich, dann erst kommt etwas gelbe Birne und etwas Mirabelle. Viel Wucht, viel Druck, aber ebenso viel aromatische Frucht, die von hinten schiebt und das Holz und die hohe Mineralität trägt. In dieser Steinigkeit fast ein wenig an die Top-Lagen im Sancerre erinnernd. Die Salzigkeit wie im Sancerre haben wir hier auf jeden Fall. Der Wein ist so geschliffen und fein und hat dennoch so extrem viel Power. Blind könnte man den Wein auch durchaus an die Loire packen, denn auch die großen Chenin Blancs der Loire tendieren in diese weiße Frucht mit Kreide, Salz und Mineralität. Das ist auf jeden Fall ein internationaler Top-Player, aber man muss Geduld haben. Man sollte den Wein wirklich vier bis fünf Jahre liegen lassen bis er seine vordergründige Kraft ablegt und gänzlich zur großen Eleganz kommt, wie man aus der Vergangenheit weiß. 96-97/100

Mein Winzer

Markus Molitor

Als der blutjunge Markus Molitor 1984 mit 20 Jahren das Weingut an der Mosel vom Vater übernahm, fing er praktisch bei Null an; ohne jede eigene Anbaufläche. Also harte Maloche auf gepachtetem Rebland.

Pinot Blanc Wehlener Klosterberg *** 2020