Lobenberg: Die Große Lage aus Saarburg, ikonisch bei Zilliken, aber auch für Markus dank seiner Domäne Serrig. Eigentlich ist der Rausch bei Markus meist im Zwei und Drei-Sterne-Bereich angesiedelt in den meisten Jahren. In 2021, diesem schlanken und feinen, kühlen Jahr, hat es nicht den Druck für die Sterne, deshalb ist es eine normale Spätlese, dafür aber preislich umso interessanter. Denn es gibt nur diese eine Spätlese aus dem Rausch, sonst keine weiteren Weine in 2021. Das heißt sämtliches Topmaterial ist hier drin und dann ist das für diesen Preis ein Hammer. Schon die Nase ist Rausch wie wir ihn kennen, kristallin, ultraklar, fein und geschliffen. Hochmineralisch, aber mit dieser feinen hellgelben Frucht, diesem zarten Charme unter der extremen Gesteinsauslegung. Der Rausch ist in vielen Jahren sicherlich zusammen mit dem Scharzhofberg die beste Lage an der Saar. Eine feine Blumenwiese wird überdeckt von etwas Aprikose, Pfirsich, Zitronengras, auch Rauch, der sehr typisch ist für diese Schiefrigkeit. Das Ganze fein und doch intensiv, blumig, fruchtig und nur zur Stabilisierung von feinem Schiefergestein unterlegt. Fein und zart, aber keineswegs süß. Die Salzigkeit zieht sich durch, benetzt die Lippen und bleibt lange im Mund stehen. Sehr geradeaus, mittig über den Gaumen laufen, total fokussiert und sooo unendlich zart und finessenreich. Dazu die Krachersäure des Jahres, die dem Wein ihren Rhythmus verleiht. Vibrierend, verspielt und tänzelnd. Ein Laserstrahl-Riesling! Eine große Spätlese in Feinheit und blumiger Eleganz der Saar, toll. Bitte keinen Blockbuster erwarten, aber die schlanke Intensität aus dem Salz und die mineralische Länge ist wirklich famos. 95-96+/100