Barolo Berri 2019

Trediberri: Barolo Berri 2019

2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2043
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97/100
Jeb Dunnuck: 93–96/100
Galloni: 93/100
Wine Spectator: 93/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Berri 2019

97
/100

Lobenberg: Biologisch bearbeitete Lagen, aber ohne Zertifizierung. Die Reben sind relativ jung. 2006 gepflanzt auf Kreide- und Kalksteinböden in der Lage Berri. Das ist extremstes Finesseterroir, eigentlich sind das Pinot-Noir-Lagen zwischen 350 und 420 Höhenmetern. 7.000 bis 8.000 Pflanzen pro Hektar gepflanzt, also Dichtbepflanzung ähnlich wie Roberto Voerzio. Verschiedene Klone und dabei sehr starker Anteil an Selection Massale aus dem eigenen, alten Weinberg Rocche dell'Annunziata. Der Ertrag beträgt nur 40 Hektoliter pro Hektar. 100 Prozent entrappt, aber dann nicht angequetscht, dadurch beginnt die Vergärung innerhalb der Beeren, und diese »Mazeration Carbonique«, führt zu sehr fruchtintensiven Aromen. Vor der Vergärung wird eine Kalt-Mazeration bei 15-16 Grad für eine Nacht durchgeführt. Anschließend läuft die natürliche, spontane Fermentation an. Ein Teil wird mit ein paar Litern der schon laufenden Barbera-Fermentation angeimpft. Diese Fermentation läuft zwei bis drei Wochen und findet komplett im Beton statt. Die große Lehrmeisterin und gute Freundin des Weingutes ist Maria Teresa Mascarello vom Weingut Bartolo Mascarello. Danach gibt es eine Woche Mazeration auf den Traubenschalen. Dann wird sanft abgepresst und der Wein geht komplett in großes Holz von 2.500 und 5.000 Liter Größe. Die Malo findet unverzüglich in diesen Holzfässern statt. Insgesamt verbleibt der Wein 22 bis 24 Monate im Holz. Danach geht es in Stahl und in Beton. Der Weinberg Berri hat für Jahrzehnte brach gelegen. Nicola konnte zusammen mit seinem Vater und einem weiteren Investor (das sind die »tre« des Weinbergs Berri aus dem Namen TrediBerri) diesen Weinberg Mitte der 2000er kaufen und sie haben ihn komplett neu bestockt. Das Terroir ist nicht übermäßig alt, aber diese Helligkeit der Kreideböden macht die große Eleganz und die Fruchtigkeit und die salzige Mineralität aus. Wie ich schon sagte, eigentlich ideales Pinot-Noir-Terroir. Brillantes Rubinrot. Im Gegensatz zum Rocche dell Annunziata ist der Berri viel dunkler und reifer an der Nase. Dunkle Kirschen, Brombeeren, warme Erde und frisch gebrannter Ton, zarte Vanille, Lakritz und Kräuter, die ebenfalls dunkelwürzig und ätherisch sind, mit einem Hauch Minze und etwas Teer. Im Moment hat der Wein eine leichte Reduktion, die sich aber nach wenigen Minuten hebt, das ist so unglaublich attraktiv. Ich bin begeistert von diesem Berri im Mund. Er ist so cremig und rund. Ein mega Charmebolzen! Voller saftig reifer Brombeeren und dunkler Herzkirschen. Die Tannine sind fein, aber griffig und sogar leicht trocken, fast kalkig, aber sie sind der passende Gegenspieler zur reifen Frucht. In diesem klassischen Superjahr 2019 ist der Berri ein absoluter Überflieger. Dass er mehr Punkte bekommt als der Rocche dell’ Annunziata ist kein Irrtum. Meiner Meinung nach spielt er dieses Jahr in einer höheren Liga, ich finde ihn wirklich phänomenal gut. Unter den Weinen in seiner Preisklasse ist er vielleicht sogar der beste! Absolut trinkiger Superstoff. Es gibt insgesamt gerade mal 40.000 Flaschen. 97/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

93–96
/100

Jeb Dunnuck über: Barolo Berri

-- Jeb Dunnuck: The 2019 Barolo Berri was tasted from two barrels, one of which utilized whole bunches in the fermentation. While both offered freshness and purity, the second barrel offered more significant spice in its profile, with more depth of fruit, and is firmly structured at this stage. The components are compelling and should make for a wonderful finished blend in a few years’ time. 93-96/100

93
/100

Galloni über: Barolo Berri

-- Galloni: The 2019 Barolo Berri is tightly wound and austere in the early going. Crushed red berry fruit, iron, dried herbs and white pepper give the Berri a striking aromatic top register. The tannins are a bit nervy, though, so a few years in bottle are warranted. Frost decimated the crop at Torriglione, which is why this wine (typically the Barolo del Comune di La Morra) is Berri in 2019. To be exact, there is 4% Torriglione, as that was the wine used for topping. 93/100

93
/100

Wine Spectator über: Barolo Berri

-- Wine Spectator: Spicy, this red evokes strawberry, cherry, medicinal herbs and mineral flavors. Bears the austere profile of the vintage, yet is balanced and persists on the long finish. Best from 2026 through 2043. 93/100

Mein Winzer

Trediberri

Trediberri, mitten in der Toplage Rocche gelegen, ist mit 1,5 Hektar direkter Nachbar von Roberto Voerzio. Diese 1,5 Hektar sind seit Generationen Familienbesitz.

Barolo Berri 2019